Informationen aus erster Hand: Ortsvorsteher Wolfgang Schittenhelm (links) und Lothar Kopf (Bildmitte) im Gespräch mit dem Organisationsmitglied von "Glücksmomente 4 Kids", Maggy Vosseler (Zweite von links). Foto: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahresschlussfeier: Ortsvorsteher Schittenhelm zieht Bilanz / Arbeitsplätze für Zukunft gesichert

"Boll ist ein Ort, in dem es sich gut leben lässt" – so das Fazit von Ortsvorsteher Wolfgang Schittenhelm bei der Jahresschlussfeier des kommunalpolitischen Gremiums.

Oberndorf-Boll. Diese Aussage belegte er durch die Überzeugung, dass der Stadtteil sich durch eine lebendige, funktionierende Dorfgemeinschaft auszeichne. Sie werde definiert über "nachbarschaftliche Hilfe, die Pflege von Bräuchen und Traditionen und soziale Handlungen", was auf Boll zutreffe. Ein hohes Gut, welches es zu pflegen und zu erhalten gelte – insbesondere in Zeiten, die grundlegende gesellschaftliche Veränderungen bergen.

Dankeschön für alle

Und so war dann auch der Personenkreis anwesend, der die Dorfgemeinschaft in dieser Hinsicht maßgeblich trägt. Ein schönes Zeichen, dass Schittenhelm nicht Einzelne hervorheben wollte, die in der Öffentlichkeit das Gesicht des Stadtteils prägen, sondern alle Anwesenden durften ein kleines "Dankeschön-Päckchen" mit nach Hause nehmen. Positiv registriert wurde die Anwesenheit und das Interesse des Ersten Beigeordneten der Stadt Oberndorf, Lothar Kopf, dem der Boller Ortsvorsteher seinen Dank an die Verwaltung und den Gemeinderat mit auf den Weg gab.

Den Jahresrückblick eröffnete Schittenhelm mit kritisch-enttäuschtem Blick auf das politische Geschehen weltweit und hierzulande. Gesamtstädtisch sprach er nur die Wahl von Manuel Suhr als neuen Stadtkommandanten an, womit die Kontinuität für alle Abteilungen gewährleistet sei. Stichpunktartig hatte er den Jahresrückblick für den Stadtteil aufgelistet, der um 20 Personen angewachsen ist. So sei die Photovoltaikanlage der Bürgerenergie Zollern-Alb auf der stillgelegten Erddeponie ans Netz gegangen; durchweg positiv seien die Rückmeldungen bezüglich des neuen Kinderspielplatzes, eine Baumaßnahme welche innerhalb kürzester Zeit und auch mit kurzfristig bewilligten Geldern durchgezogen wurde.

Die Notwendigkeit der Erweiterung der Mehrzweckhalle sei nun auch bei der Verwaltung und im Gemeinderat angekommen, erste Schritte nun getan. Das dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch ein "weiter, steiniger Weg" zu beschreiten sei. Die ausgewiesenen Flächen als Beitrag für das Ökokonto der Gesamtstadt, das in Kooperation mit Bochingen durchgeführte Kinder-Ferienprogramm, die Ausweisung eines anonymen Urnengrabfeldes und die steigende Anzahl der an der Aktion Saubere Landschaft Beteiligten fanden ebenso Erwähnung.

Stolz zeigte sich Schittenhelm, dass die Jugendfeuerwehr im kleinsten Stadtteil 20 Prozent (728 Euro) der gesamtstädtischen Spenden für den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge gesammelt hat. In trockenen Tüchern befinde sich der Grundstückserwerb in der Dorfmitte. Eine deutliche Zunahme der Verkehrsdichte innerhalb der vergangenen fünf Jahre gebe es zu verzeichnen. So habe der Ortschaftsrat die Zufahrt von der L415 als Gefahrenstelle eingestuft, was aber in der Prioritätenliste der Gesamtstadt nicht auftauche. Positive Erwähnung fand die Tatsache, dass die Firma Gühring dem Standort Boll treu bleibt und weiter investiert; auch die Firma Heinzelmann habe großzügig erweitert und mit drei neuen Meistern hinsichtlich des Standorts Boll die Weichen auf Zukunft gestellt.

Mit der neuen Niederlassung in Bochingen stelle die Firma Bippus weitere Arbeitsplätze in unmittelbarer Umgebung zur Verfügung. Für den Stadtteil Boll seien 124 000 Euro im Haushaltsplan 2018 eingestellt. Keine Berücksichtigung hätten der Abriss des Gebäudes Steigstraße 3, der Grunderwerb für das Baugebiet Brühlwiesen III und die Erweiterung des Schuppengebiets gefunden.

Bevor man beim abschließenden Ständerling ins Gespräch fand, wurde Maggy Vosseler in dieser Runde ein Forum geboten, die Organisation "Glücksmomente 4 Kids" vorzustellen. Was sich hinter dem Slogan "Mir schwätzet it bloß, mir dond au äbbs!" genau verbirgt, welche Vorteile der regionale Schwerpunkt für Kinder und Familien aus der eigenen Region mit sich bringt, wie sich die Organisation finanziert und auf welche Weise man unterstützend mitwirken kann, darüber informierte Maggy Vosseler als in Boll ansässiges Mitglied der Organisation.