Unter den neu gepflanzten Platanen – der letzte Arbeitsdienst der freiwilligen Helfer Fotos: Holzer-Rohrer Foto: Schwarzwälder Bote

Engagement: Feierstunde nach getaner Arbeit / Dank an alle Helfer / Einweihung im Juni

In einer Feierstunde wurde großartiges bürgerschaftliches Engagement gewürdigt: Die Neugestaltung des Bocho-Brunnens in der Dorfmitte und die Fertigstellung des Kronevorplatzes – zwei markante, dorfprägende Projekte haben in Bochingen ihren Abschluss gefunden.

Oberndorf-Bochingen. Die Anwesenheit von Vertretern der Stadt- und Ortsverwaltung, der Stadtgärtnerei und des Vereins Bürger für Bochingen machten diese beiden "konzertierten Aktionen" deutlich, die nur aufgrund des Einbringens der Bürger sowohl in Arbeitsleistung als auch in finanzieller Hinsicht initiiert werden konnten.

Das Erscheinungsbild des Geländes um den Bocho-Brunnen optisch aufzuwerten, wurde vom Verein Bürger für Bochingen angeregt. Gemeinsam mit der Stadtgärtnerei wurde ein Konzept erarbeitet. Über eine Stützmauer konnte eine ebene Fläche geschaffen werden, welche die neue Pflanzung gut zur Geltung bringt und sich auch als pflegeleichter erweist. Rund 150 Stunden haben die "Bürger für Bochingen" für die Schaffung des neuen Schmuckstücks eingebracht.

Sie übernehmen auch die Pflege der Stauden und Gehölze, die Stadtgärtnerei wird weiterhin die jahreszeitlich wechselnde Blüh-Pflanzung vornehmen.

Ursula Egeler pflegt die Anlage, Doris Arnold gießt die Blumen. Im Zuge der Maßnahme wurden auch Baufälligkeiten an der Brunnenanlage selbst festgestellt, und so regte der Verein an, diese auch gleich zu beheben – was wegen Überbelastung des städtischen Werkhofs aber recht lange gedauert habe – wie der Vorsitzende Werner Schneider kommentierte. "Wenn die Zeichen vom Bürger ausgehen, wenn signalisiert wird, dass man bereit ist, auch selbst etwas einzubringen, wenn zu erkennen ist, dass Maßnahmen in Eigenregie angepackt und maßgeblich durchgeführt werden, dann wird es immer leichter sein, die Verwaltung mit ins Boot zu holen" – so Bürgermeister Hermann Acker. Auf dem bürgerschaftlichen Engagement, auf der Freude, den Stadtteil aufzuwerten – darauf müsse man in der heutigen Zeit aufbauen, das sei das Erfolgsrezept, wie man in einer Dorfgemeinschaft etwas bewirken könne.

Ob ein kleineres Projekt wie der Bocho-Brunnen oder ein Kraftakt wie der Kronevorplatz, beides sei beispielhaft für Eigeninitiative und Übernahme von Verantwortung, den Ort weiterzuentwickeln.

Beim Kronevorplatz angekommen, gesellte sich Joschka Joos vom ausführenden Büro Gfrörer zu der Gruppe. "Weit über das hinaus, was man bei einer solchen Maßnahme erwarten kann" – so seine Erfahrung als Bauleiter angesichts der Arbeitsdienste.

Natürlich zeigte sich auch OV Martin Karsten stolz auf das Geleistete und mit Genugtuung, aber auch Erleichterung durfte er feststellen, dass die Kommune, welcher er vorsteht, die prognostizierten 65 000 Euro an Eigenleistung erbracht hat. "Da mussten wirklich alle Räder reibungslos ineinanderlaufen", denn die Arbeitsdienste mussten als Einzelsequenzen innerhalb der zeitlich terminierten Maßnahme stimmen.

Wohlwissend, dass solche Einsätze zu koordinieren für eine Baufirma eher hinderlich und zeitverschleppend sind, sprach Karsten der Firma Bantle ein Großes Lob aus für die Rücksichtnahme auf die Eigenleistungsarbeiten, die Bereitstellung von Maschinen und Material, für die präzisen Absprachen. Jetzt muss nur noch die Grünfläche eingesät und die Boccia-Bahn aufgefüllt werden, was von den "Bürgern für Bochingen" übernommen wird.

"Es ist städtisches Gelände und so haben sie mit diesem beeindruckenden Platz, dem ansprechenden Flair, auch einen Vermögenswert für die Stadt geschaffen", wertete Bürgermeister Hermann Acker das Projekt, das bei einem Volumen von 24 5000 Euro mit einem Eigenanteil der Stadt über ausschließlich 46 400 Euro finanziert wurde. Aus dem Erlös der Biergartenfeste waren 20 000 Euro, aus den Ortschaftsratsmitteln ebenfalls 20 000 und vom Verein "Bürger für Bochingen" 10 000 Euro in den Finanzierungstopf geflossen. Die Leader-Fördermittel bilden die Restsumme.

Im Anschluss an die Dankesworte an alle, die mitgedacht, mitgeplant und mitgearbeitet haben, wurde angestoßen auf diese "phänomenale Leistung", die am 9./10. Juni mit einem Festwochenende öffentlich gefeiert wird.