Sportler punkten mit sportlichen Höchstleistungen, tänzerischer Perfektion und choreographische Details.
Oberndorf-Bochingen - Mit Worten lässt sich schwer beschreiben, was auf der Bühne zu sehen war: sportliche Höchstleistungen, tänzerische Perfektion, choreographische Details – verpackt in rasante Musik, dargeboten in wunderschönen Kostümen.
Die Rede ist vom Bochinger Turnerball, der sein erstaunliches Niveau nicht nur über den Leistungsbereich immer wieder zu toppen vermag, sondern auch durch die Breiten- und Freizeitabteilungen das närrisch-humorvolle abdeckt. Mit "Standing Ovations", Raketen, Zugabe-Rufen und Applaus ohne Ende, wussten die Gäste absolut zu schätzen, was ihnen in der langen Ballnacht geboten wurde, die vom Vorsitzenden Volker Ruggaber als "Fasnetspferdchen" witzig und schlagfertig moderiert wurde.
Stimmung war gleich beim Auftakt mit der TV-Garde geboten, und an "Tagen wie diesen" hatte das Elferratsballett in "schwarz, rot, gold" gleich doppelte Bedeutung.
"Ofaschlupfer" helfen aus der Klemme
Bewegungstechnisch eher unbegabt, halfen die "Ofaschlupfer" mit ihrer ersten Version für den "Närrischen Ohrwurm" aus der Klemme und der ganze Saal fiel ein in: "Was zeigt da Zaiger uf meire ennre Uhr". In klassischer Aufarbeitung und sehr differenzierter Akzentuierung gelang es Brigitte Zündel mit "Shadow of the night" in hervorragender Weise hohe Schwierigkeitsgrade zu verarbeiten und gleichzeitig die jugendliche Anmut ihrer "Honeys" zur Wirkung kommen zu lassen.
Dass sie in ihrem Metier – der Rhythmischen Sportgymnastik – mindestens genauso gut sind wie "James Bond" in seinem, das stellten Franka Fischinger, Nora und Alba Gaus, Franziska Holzer und Tabea Sauter mit einer atemberaubenden Fülle an faszinierenden Elementen, an der Zurschaustellung von Körperbeherrschung, unter Beweis und outeten sich gleichzeitig als Choreografen ihrer eigenen Nummer. Mit "Burlesque" löste die neue Trainerin der TV-Garde, Saskia Fitschulke, wahre Begeisterungsstürme aus, hatte diese Vorstellung doch eine ganz eigene Dynamik, die Zuschauer zu erfassen. Ein fröhlich-unbeschwertes Stelldichein gaben die "Turnclowns", denen Dagmar Bihler Handstandlaufen im Takt der Musik beigebracht hatte; da wird man künftig wohl Schlange stehen, um die Montagsturnerinnen zu engagieren.
Mit einem zünftigen Schuhplattler machte Reiner Zündel mit seinen "Jedermännern" ganz kräftig Werbung für den nächsten "Bochinger Biergarten". Eine Augenweide waren die "Salitas", die mit "Bollywood" den indischen Kultfilm authentisch auf die Bühne brachten und mit ihrem Bauchtanz die Funken zum Sprühen brachten.
Hinter "Die mit dem Stuhl tanzen" verbarg sich eine Herausforderung, gestellt von Heidi Kopp, angenommen von "IndepenDance" und professionell umgesetzt von den selbstbewussten Tänzerinnen.
Auch die Finalisten eines jeden Turnerballs sind zwar in die Jahre gekommen, doch "Atemlos" sind die "Volleyballer" noch lange nicht – das hat Elke Holzer sofort erkannt und rückte die Turnsenioren ins Bühnenlicht.