Je nach Zuschnitt der Grundstücke könnten zwischen 50 und 60 Bauplätze entstehen. Foto: Zeger

Freiwilliges Umlegeverfahren läuft an. 30 Grundstückseigentümer sind in Bochingen betroffen.

Oberndorf-Bochingen - Zwischen 50 und 60 Bauplätze könnten im "Gehrn-Süd" in Bochingen entstehen. Derzeit läuft das Umlegungsverfahren.

Der Aufstellungsbeschluss als Voraussetzung für die Eröffnung des eigentlichen Planverfahrens wurde vom Ortschaftsrat und vom Ausschuss für Technik und Umwelt vergangene Woche einstimmig gefasst. Bevor die "Anordnung der Umlegung für das Gebiet des Bebauungsplans" zur Abstimmung kam, galt die volle Aufmerksamkeit dem Referenten Siegbert Koegst, der das Thema "Umlegung" behandelte. Die Bedeutung dieses Verfahrens, die Gründe für die Notwendigkeit, die rechtlichen Belange in Abgrenzung zu den politischen Entscheidungen – diese Punkte erläuterte der Fachmann eingehend. Und er stellte klar: "Dies ist keine Enteignung".

"Die Gleichbehandlung der Bürger ist eine enorm wichtige Sache" – basierend auf dieser Aussage sprach Koegst nicht nur die Einbindung der Eigentümer in den Gesamtprozess an, sondern auch die finanziellen Eckdaten, welche sich am Baugebiet "Kapellenäcker" orientieren. Zur Sprache brachte er auch die Umweltbelange sowie die Abstufung nach Wertzonen. Mit rund 30 Eigentümern wird Koegst und sein Team in den nächsten Wochen und Monaten verhandeln. "Das ist eine Herkulesaufgabe", meinte Stadtrat Dieter Rinker (Freie Wähler) in der Ausschusssitzung.

Bereits am Donnerstag, 7. Mai, soll der Dialog mit den Eigentümern beginnen. Die Einzelanhörungen, die für die Zeit vom 11. bis 22. Mai anberaumt sind, werden protokollarisch festgehalten und ausgewertet. Der zeitliche Rahmen sei durch gesetzliche Fristen und vorgegebene Sitzungsrunden grob abgesteckt. Sollte "alles glatt laufen" wird Mitte 2016 als realistischer Abschluss des Verfahrens angenommen. "Die überwiegende Mehrheit der Grundstückeigentümer ist bislang dabei", sagt Stadtbaumeister Michael Lübke auf Anfrage.

Koegst verwies in der Bochinger Sitzung auf die Voraussetzung, 70 Prozent der Gesamtfläche in städtischem Eigentum zu haben, um Baulücken zu vermeiden, die eventuell für längere Zeit nicht geschlossen werden können.

Im aktuellen Baugebiet auf dem ehemaligen "Werpa"-Gelände stehen von den zwölf Plätzen noch fünf Grundstücke zum Verkauf.

"Das Bauplatzangebot reicht noch circa zwei Jahre", sagt Lübke. Dort liegt der Quadratmeterpreis bei rund 130 Euro. "Diese Zahl könnte auch für ›Gehrn-Süd‹ realistisch werden."