Oberndorf - Ganz egal, welchen Weg die Autofahrer auch wählen – sie entkommen den Ampeln einfach nicht. In und um Oberndorf werden die Baustellen in solch einem Tempo aufgebaut, dass die Berichterstattung schon fast nicht mehr hinterherkommt.

Hinlänglich bekannt sind die Sanierungsmaßnahmen in der Oberndorfer Ortsdurchfahrt. Dazu kam nun die teilweise Fahrbahnerneuerung auf der L 415 Richtung Boll/Bochingen. Da dachte sich so mancher motorisierte Verkehrsteilnehmer schlau: "Dann fahre ich eben über Altoberndorf in Richtung Autobahn." Bringt allerdings auch nichts. Denn auf Höhe des Webertals wird der gewiefte Mobilist erneut ausgebremst. Auch hier hat sich die Fahrbahn abgesenkt und wird ausgebessert. Und wer es schließlich auf der Höhe auf die Querverbindung Richtung A 81 geschafft hat, sieht in Höhe des Gewerbegebiets "Vogelloch" erneut rot. Eine weitere, sehr starke Absenkung sorgte hier schon seit Wochen für wahre Schanzenflüge. Auch sie wird derzeit repariert.

Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, gab’s am Mittwochnachmittag Markierungsarbeiten an der Linksabbiegespur auf der ehemaligen B 14 – derzeit die einzige Möglichkeit von Altoberndorf her kommend in die Stadt zu gelangen.

Die Maßnahmen wurden vom Straßenbauamt des Regierungspräsidiums in Auftrag gegeben, zum Teil von der Straßenmeisterei in Rottweil überwacht. Deren Leiter Ewald Ulmschneider kann durchaus nachvollziehen, dass die Autofahrer verärgert sind. Doch die Straßen müssten nun mal repariert werden, fügt er an. Er hoffe sehr, dass die Firma mit den Ausbesserungen heute fertig wird. Dann bleibt "nur" noch das Nadelöhr am Rondell.

Kommentar: Koordination?

Von Marcella Danner

Jetzt ist aber mal gut. Seit Wochen werden Autofahrer in Oberndorf am Vorankommen gehindert. Gerade haben sie sich an die eine Baustelle – wohl oder übel – gewöhnt, da wird schon wieder an anderer Stelle die Straße aufgerissen. Sicher, marode Fahrbahnen müssen saniert werden. Schön, dass dafür Gelder bereitgestellt werden. Aber muss denn überall gleichzeitig gearbeitet werden? Die Ampeln in der Neckarstadt lassen sich kaum noch zählen. Wer nicht unbedingt ins Städtle muss, macht seit geraumer Zeit einen weiten Bogen darum. Die Einzelhändler in der Oberstadt können ein Lied davon singen. Selbst die Händler des Wochenmarkts spüren einen Umsatzrückgang. Zyniker schlagen schon vor, doch einfach auf den Höhen Schranken aufzustellen und die Stadt ganz abzuriegeln. Da stellt sich schon die Frage: Lassen sich solche Baumaßnahmen nicht besser koordinieren?