Unter der Dusche lauern Bakterien. (Symbolfoto) Foto: Roka/ Shutterstock

Legionellen bereiten Sorge. Derzeit keine Grenzwertüberschreitung. Dennoch Handlungsbedarf für die Stadt.

Oberndorf Es kam schon vor, dass die verschwitzten Freunde der Bewegung nach dem Sport in der Neckarhalle zu Hause duschen mussten. Der Grund: zu viele Legionellen im Wasser. Das Problem, so Bürgermeister Hermann Acker, habe man nun im Griff.

Nach den Vorgaben der Trinkwasserverordnung habe die Stadt in den vergangenen Monaten einen Großteil öffentlicher Einrichtungen überprüfen lassen, so Acker auf Anfrage unserer Zeitung. Überall, wo Wasser fließt – also etwa in Turnhalle, Kindergärten oder Schulen – wurde eine sogenannte Gesundheitsgefährdungsbeurteilung erstellt.

In "wenigen Einzelfällen", so Acker, habe man dabei Überschreitungen der Grenzwerte festgestellt und deshalb sofort entsprechende Maßnahmen ergriffen. Inzwischen seien alle städtischen Einrichtungen legionellenfrei.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderatsauschusses für Technik und Umwelt wurde die Sanierung der Heizungsanlage samt der Anpassung an die Warmwasserverteilung an eine Firma vergeben (wir berichteten). Damit will man sich nachhaltig vom Legionellenproblem befreien.

Änderung der Verordnung

Nach Auskunft des Gesundheitsamts in Rottweil gab es auch in anderen Kommunen des Landkreises Überprüfungen. Eine Änderung der Trinkwasserverordnung fand im Dezember 2012 statt. Neu ist, dass die Legionellen-Untersuchung sowie ein sogenannter technischer Maßnahmenwert (100 Legionellen/ 100ml) mit aufgenommen wurden. Diese Untersuchung, so die Behörde, sei in öffentlichen und gewerblichen Trinkwasserinstallationen vorzunehmen. Die Überschreitung des technischen Maßnahmenwertes müsse dem Gesundheitsamt unverzüglich angezeigt werden. Denn besonders für Menschen mit einen geschädigten Immunsystem stelle eine Grenzüberschreitung ein hohes Risiko dar.

Die Stadt Oberndorf hat jetzt ein Fachbüro beauftragt, das die technischen Anlagen der öffentlichen Einrichtungen erneut prüft.

Diese Untersuchungen und andere Vorgaben der Trinkwasserverordnung zögen aller Voraussicht nach einen zusätzlichen Handlungsbedarf nach sich, meint der Oberndorfer Bürgermeister. Damit sind natürlich auch Kosten verbunden. Wie hoch die sind, könne er jetzt allerdings noch nicht einschätzen. Er hoffe, dass bis zu den Haushaltsberatungen verlässliche Zahlen vorliegen.