Sie haben schon die Sehnsucht für die Bürgerstiftung Oberndorf entdeckt, die Stftungsratsmitglieder und die designierten Vorstandsmitglieder: (erste Reihe von links) Christian Kinzel, Hermann Acker, Lydia Pfisterer-Storz, Birgit Müller-Stark, Stefanie Kopp, Frank Tetz, Hans Häckel; mittlere Reihe von links Rolf Biedermann, Adolf Vogt-Ladner, Sieglinde Schatz, Wolfgang Schatz, Hansjörg Schmohl; hintere Reihe von links Adolf Winkler, Jürgen Dannecker, Hans-Theodor Koch, Udo Schlipf und Berthold Brandecker. Foto: Wolf Foto: Schwarzwälder-Bote

Erstes Stifterforum in der Klosterkirche / Drittes Organ / Vorstand wird am 4. März gewählt

Von Peter Wolf

Oberndorf. "Gemeinsam Gutes anstiften und die Sehnsucht nach der Bürgerstiftung Oberndorf wecken": Dies haben sich die zwölf Mitglieder des neuen Stiftungsrats sowie die Mitglieder des neuen Vorstands zum Ziel gesetzt.

Die Vorsitzende der Bürgerstiftung, Sieglinde Schatz, freute sich am Montagabend sichtlich, die Mitglieder des als Organ neu in der Satzung verankerten Stifterforums zur ersten Zusammenkunft im stil- und prachtvollen Ambiente der Klosterkirche begrüßen zu können.

Mit dem Zitat von Antoine des Saint-Exupéry "Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer" veranschaulichte sie ihre Vision: Bei möglichst vielen Oberndorfer Bürgern die Sehnsucht nach der Bürgerstiftung zu wecken, sie zu einem bürgerschaftlichen, ehrenamtlichen Engagement in dieser der Förderung des Gemeinwohls und von Projekten verpflichteten Institution "anzustiften".

Ihren Rückblick auf die Zeit seit der offiziellen Gründung am 14. Februar 2002 verband Schatz mit einer eindringlichen Werbung für die Bürgerstiftung. Sie zeigte auf, dass das Stiftungskapital von 204 210 Mark auf mittlerweile 425 680 Euro gestiegen ist. Da nur mit den Erträgen aus diesem Vermögen soziale Projekte in der Jugend- und Altenhilfe, Kunst und Kultur, Bildung, Erziehung sowie Umwelt- und Naturschutz gefördert werden können, – bislang mit insgesamt 60 000 Euro – ,sprachen sie und ihr für die Kasse zuständiger Vorstandskollege Rolf Biedermann die Hoffnung aus, dass das Stiftungskapital durch Zustiftungen und Spenden weiter wachsen möge. Bei ihrem Dank an die Stifter, Spender und Sponsoren hob Schatz aber auch die Bedeutung der "Zeitspende" hervor, die Bürger mit ihrem ehrenamtlichen Engagement in der Bürgerstiftung erbrächten. Die Vorsitzende unterstrich, dass die Bürgerstiftung verstärkt eigene kleine Projekte wie das Projekt "JUST – Jugend-Sozial-Talentiert" in Angriff nehmen wolle.

Schatz würdigte die scheidenden Stiftungsratmitglieder Dieter Suchy (zehn Jahre Vorsitzender) und Klaus B. Panse (zehn Jahre zweiter Vorsitzender) und dankte Claudia Altenburger sowie Renate Moos (zehn Jahre Kassenprüfung) und Hansjörg Schmohl (zehn Jahre Schriftführer) für ihr Engagement.

Bürgermeister Hermann Acker freute sich über das erfolgreiche Wirken der Bürgerstiftung, die ihre Bewährungsprobe bestanden habe. Er strich die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für die Stadt wie für die Gesellschaft allgemein heraus. Ohne diesen bürgerschaftlichen Einsatz wäre die Gemeinschaft um vieles ärmer. Die öffentliche Hand wäre nie dazu in der Lage, dafür in die Bresche zu springen. Acker zeigte auf, wie wichtig es sei, dass die Bürgerstiftung Hilfestellung biete für Bürger und Institutionen, Projekte durchzuziehen, sowie eigene Projekte anstoße.

Dann ging es "zack, zack" und schon war die von Christian Kinzel geleitete Wahl des zwölfköpfigen Stiftungsrats vorbei: Hermann Acker (Stadt Oberndorf), Berthold Brandecker (HGV), Jürgen Dannecker (Rheinmetall), Hans Häckel (Kreissparkasse Rottweil), Birgit Müller-Stark (Chrom-Müller), Lydia Pfisterer-Storz, Wolfgang Schatz (FKB), Udo Schlipf (Volksbank Schwarzwald-Neckar), Hansjörg Schmohl (SC Lindenhof), Franz Tetz (TEMA), Adolf Vogt-Ladner, Adolf Winkler. Bei der Stiftungsratssitzung am Montag, 4. März, stellen sich für den Vorstand zur Wahl: Sieglinde Schatz (Vorsitzende), Stefanie Kopp, Hans-Theodor Koch, Christian Kinzel und Rolf Biedermann.

Bislang übernahmen zwei Organe die Leitung der Bürgerstiftung, der Stiftungsvorstand und der Stiftungsrat. Neu hinzugekommen ist jetzt das Stifterforum. Gleichzeitige Mitgliedschaft in Stiftungsvorstand, Stiftungsrat und Stiftungsforum ist ausgeschlossen.

u Stiftungsvorstand: Der Stiftungsvorstand ist der gesetzliche Vertreter. Der Stiftungsvorstand (mindestens drei, höchstens fünf Mitglieder) führt die Stiftung in eigener Verantwortung.

u Stiftungsrat: Der Stiftungsrat (zwischen sieben und 14 Mitgliedern) überwacht als unabhängiges Kontrollorgan die Einhaltung des Stifterwillens und die Geschäftsführung durch den Stiftungsvorstand. Er wählt auch den Vorstand.

u Stifterforum: Dem Stifterforum gehören die Stifter und Spender an. Das Stifterforum wählt die Stiftungsratsmitglieder, der Stiftungsvorstand hat ein Vorschlagsrecht.