Viele fleißige Helfer sorgen für ein attraktives Angebot beim Missionsbasar am Samstag. Fotos: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

St. Urban: Basar zugunsten der Missionsarbeit in Afrika / Wassermangel und Krankheiten bedrohen die Menschen im Kongo

Seit vielen Jahren bereiten fleißige Helfer der Kirchengemeinde St. Urban jeweils einen Basar mit weihnachtlichen Dekorationen und Gebäck vor. Der gesamte Erlös kommt den beiden Beffendorfer Schwestern Margarita und Annerose Maier für ihre Missionsarbeit in Afrika zu Gute.

Oberndorf-Beffendorf. Der diesjährige Missionsbasar findet am kommenden Samstag, 1. Dezember, ab 14 Uhr im Gemeindehaus in Beffendorf statt. In dieser Woche wird geschnitten und gekranzt, dekoriert, gebastelt und gebacken. So erwartet die hoffentlich zahlreichen Besucher ein reichhaltiges Sortiment sowie eine gemütliche Kaffeetafel, die zum Verweilen einlädt.

In lebendigen Berichten schildern die Maier-Schwestern von Zeit zu Zeit ihre Arbeit in Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo, wo sie seit vielen Jahren leben und arbeiten.

Einer der Arbeitsorte von Annerose Maier ist das Gefängnis, wo sie Zähne zieht, wunde Füße behandelt, die Gefangenen tröstet und vieles andere mehr bewirkt. Sie berichtet: "Als ich ins Gefängnis kam, zitterte Vincent, ein beinamputierter junger Mann, noch am ganzen Leib. Da am Vortag ein großer Chef der Mai-Mai Cheka aus Kinshasa nach Goma geflogen wurde, nutzten die Justizbehörden den Rückflug für den Transfer von 20 mit langjährigen Haftstrafen Verurteilten nach Angenga, dem berüchtigten Gefängnis. Vincent war der 20ste, durfte jedoch dableiben, weil der Gefängnisdirektor wegen seiner Behinderung Mitleid mit ihm hatte. Inzwischen ist es sicher, dass er bei uns bleiben darf und nie wieder auf die Liste der Deportierten kommt."

Am gleichen Tag kamen 17 total Unterernährte aus Rutshuru, wo es normalerweise ausreichend zu essen gibt, aber leider nichts für die Gefangenen. Dank der Spenden kann täglich an 400 Kranke der Mais-Soja-Brei ausgeteilt werden zur gewöhnlichen Tagesration von einem Becher Bohnen und Maiskörnern. Am Sonntag kochen die Pfarrgemeinden reihum für derzeit 2500 Gefangene.

Unterwegs treffen wir täglich Schüler, die wegen fehlendem Schulgeld nach Hause geschickt werden. Wir haben im September die zwölf größeren Kinder unseres Ernährungszentrums eingeschult, und sie zählen zu den Klassenbesten. Eine Spende fürs Schulgeld ist immer willkommen, im Oktober haben wir für rund 185 Schüler bezahlt. Es kommen aber immer noch welche dazu.

Seit das Zentrum der Salesianer in Ngangi in einer großen finanziellen Krise steckt, hat die Zahl der bettelnden Kinder stark zugenommen. Immerhin helfen wir in unserem Ernährungszentrum 35 kleinen Dauergästen, und 46 Kinder erhalten ihre wöchentliche Trockenration an Aufbaunahrung für zu Hause. Im Krankheitsfall übernehmen wir die ambulanten oder stationären Behandlungskosten, Miete für obdachlose Familien und mehr.

Zustände katastrophal

Margarita Maier, die in der Demokratischen Republik Kongo lebt und arbeitet, berichtet von großer Not, von Hunger, Wassermangel und Cholera sowie Ebola-Fällen. Sie erzählt: "Nicht selten kommen wir ganz erschlagen von unseren Hausbesuchen zurück. Wir erleben, wie bei Regen viele Häuser unter Wasser stehen, besuchen Schwerkranke, die kein Geld für eine Operation haben, oder wir bringen Kinder mit Verletzungen wie Brandwunden ins Krankenhaus. Auch im Gefängnis herrschen katastrophale Bedingungen. Die Zahl der Gefangenen ist auf 2400 gestiegen, und wir kochen für 16 Prozent der Insassen. Es gibt daher Kriterien um eine Schüssel Brei zu bekommen: Untergewicht, Tuberkulose, Epilepsie, Aids, Amputierte und das Suppenküchen- und Pflegepersonal profitieren davon. Der Erlös des Basars fließt im vollen Umfang in die Arbeit von Margarita und Annerose Maier, und so hofft die Kirchengemeinde, die Schwestern ein wenig zu unterstützen.