Das Dach der Altoberndorfer Kirche wird derzeit neu gedeckt. Foto: Danner

In Altoberndorf wird in schwindelerregender Höhe gearbeitet. Alte Schieferziegel noch aus dem Jahr 1891.

Oberndorf-Altoberndorf - Vor einigen Tagen haben sich auf der Kirche St. Silvester in Altoberndorfdie Handwerker in schwindelerregender Höhe an die Arbeit gemacht. Das Dach des Gotteshaus wird neu eingedeckt – mit Schieferziegeln.

Die katholische Kirche wurde 1891 fertiggestellt, weiß der heutige Architekt Johannes Bantle aus Epfendorf aus den Akten. Und so alt waren auch die Schieferziegel auf dem Dach. Im Laufe der Jahre wurde zwar immer mal wieder etwas geflickt, doch nun bekommt die Kirche eine komplett neue Eindeckung. Schiefer ist hier in der Region nicht gerade ein typisches Material für Dächer, so Bantle. Die Arbeiten führt deshalb der Betrieb Wilhelm Wachter vom Chiemsee aus. Die Dachdeckerei ist auf Schiefer spezialisiert. Die Ziegel selbst kommen übrigens aus Spanien. Hierzulande seien die nötigen Formate nicht zu bekommen, erklärt der Architekt.

Die Baukosten liegen bei 120.000 Euro. Die Zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats Myriam Riethmüller ist deshalb dankbar, dass die Diözese Rottenburg die Hälfte der Mittel bereitstellt. Ein Teil der zweiten Hälfte muss durch den kirchengemeindeeigenen Haushalt gestemmt, und rund 15.500 Euro müssen selbst erwirtschaftet werden.

Der Kirchengemeinderat hat dazu einige Aktionen ins Leben gerufen. So wurden Bücher und Schuhe gesammelt, die weiterverkauft oder gegen Spenden abgegeben wurden. Zudem spülten Kaffee- und Kuchenverkauf bei verschiedenen Festen etwas Geld in die Kasse. Sogar einen Kalender mit Bildern aus einem eigens ins Leben gerufenen Fotowettbewerb hat es gegeben.

Vor Jahren hat man die Orgel in St. Silvester restauriert. Jedoch gebe es immer noch Probleme mit den Manualen, da die Luftfeuchtigkeit in der Kirche zu niedrig sein, berichtet Myriam Riethmüller. Der Kirchenbauer habe den Tipp gegeben, eine elektronische Steuerung an die Fenster zu montieren, die entsprechend lüftet. Die kostet natürlich auch Geld – ebenso wie den Eingang barrierefrei zu gestalten. Da sprang Steffen Herz von der Firma Ätztechnik Herz in Epfendorf in die Bresche und spendete einen erklecklichen Betrag. Da er gemeinsam mit seiner Frau Manuela schon seit vielen Jahren in Altoberndorf wohnt, fühle sich seine Familie der Gemeinde verbunden, berichtet er. Manuela Herz war auch schon im Kirchengemeinderat aktiv. Insgesamt wurden durch private Spenden und all diejenigen, die sich in irgendeiner Form zugunsten des Kirchendachs eingebracht haben, bereits vor Baubeginn an die 11.000 Euro gesammelt, zeigt sich Riethmüller dankbar.

Am 14. Oktober werden in Altoberndorf Erntedank und Gemeindefest gefeiert. Die Zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats ist zuversichtlich, dass das Dach dann in neuem Glanz erstrahlt.