"Besuch" von der Polizei gibt es gestern Mittag auf der Parkhaus-Baustelle in der Wettestraße. Foto: Danner

Situation in der Wettestraße eskaliert gestern Mittag. Polizei muss Anweisungen durchsetzen. 

Oberndorf - Dietrich Hopf scheint richtig in Rage zu sein. Auf der Parkhaus-Baustelle eskaliert gestern Mittag die Situation. Schließlich kommt sogar die Polizei. Aus den vorbeifahrenden Autos und vom Gehweg aus drehen die Menschen die Köpfe.

"Ich beantrage als Bauleiter, das diese Löcher sofort wieder verfüllt werden", ist von der anderen Seite des Bauzauns zu vernehmen. Architekt Hopf sieht offenbar die Sicherheit der Arbeiter sowie des Bauwerks in Gefahr. Da nicht alle Bohrpfähle am Fuß fest verankert sind, dürfen die Bauarbeiter dort noch nicht mit dem Graben anfangen. Ansonsten, so ist zu vernehmen, drohe, die Bohrpfahlwand einzustürzen. "Das bedeutet Gefahr für Leib und Leben", schildert der Bauleiter dem offenbar vom ihm herbeigerufenden Polizeibeamten die Situation. Und da die Mitarbeiter der Firma Müller nicht auf ihn hören, bemüht er die Staatsgewalt.

"So was habe ich noch nie erlebt", sagt Bürgermeister Hermann Acker auf Anfrage. Er hat von dem Vorgang am Telefon gehört, da er einen Termin außer Haus hatte. Sofort schickt er einen Mitarbeiter der Bauordnung auf die Baustelle. Und so versammeln sich neben dem Architekten der städtische Mitarbeiter, ein Statiker und die Bauarbeiter um den Polizisten. Schließlich scheint Hopf sein Anliegen per Machtwort durch die Polizei durchzusetzen. Die Bauarbeiten gehen weiter.

"Dafür haben wir einen Bauleiter, und er hat da auch unsere volle Rückendeckung", sagt Bürgermeister Acker. Er setze die Vorgaben der Stadt vor Ort um. Dazu sei er von ihr beauftragt.

Bisher sei er mit der Arbeit der Firma Müller zufrieden gewesen, so Acker – die hohen Nachforderungen, die im Raum stehen, einmal ausgenommen. "Da geht es ums Geld. Wir sehen das anders. Da streiten wir halt." Zu 90 Prozent sei die Firma mit ihren Arbeiten fertig. Weshalb nun gegen Ende Anweisungen des Architekten mit solcher Schärfe durchgesetzt werden müssen, ist dem Bürgermeister unbegreiflich. "Das ist nicht tragbar und nicht hinnehmbar." Es könne schließlich auf der Baustelle nicht jeder tun und lassen, was er wolle. Damit würden schließlich auch die Arbeiten einer anderen Firmen gefährdet, die parallel dort zugange ist.

Die Bauarbeiter müssen die Löcher wieder zuschütten.