Emanuele Ingrao (links) hat derzeit beim Blick auf die Tabelle gut lachen. Trainerkollege Pascal Reinhardt tüftelt hingegen wahrscheinlich schon an der Aufstellung für das nächste Spiel. Foto: Eibner/Drofitsch

Nur knapp 1000 Seelen wohnen im kleinen Sulzer Stadtteil Holzhausen. Nun kratzt der finanzstarke Fußballverein am Aufstieg in die fünftklassige Oberliga. Von einer Art "Gallischem Dorf" möchte Geschäftsführer Nicolas Kipp jedoch nichts wissen. 

Selbst Ortskundigen ist der Sulzer Stadtteil nicht sofort ein Begriff. Beim Blick auf den dortigen Fußballverein, dem FC Holzhausen, ergeht es den meisten wohl ähnlich, doch derzeit sorgt das Team für Furore in der Verbandsliga. Trotz einiger schwächerer Spiele in den vergangenen Wochen ist sogar weiterhin der Aufstieg in die Oberliga möglich - gemessen an der Einwohnerzahl und der Größe des Ortes ein kleines Fußballwunder. Dürfte Holzhausen doch dann gegen Vereine wie Pforzheim, Reutlingen oder Villingen antreten. 

"Das ist einfach das Ergebnis der guten Arbeit der letzten Jahre. Wir setzen in dieser Hinsicht die Spieler auch nicht unter Druck, da das Ziel auch eigentlich der Klassenerhalt war", sagt der scheidende Sportliche Leiter und Cheftrainer Emanuele Ingrao auf Nachfrage unserer Redaktion. "Ein möglicher Aufstieg in die nächsthöhere Liga ist kein definiertes Ziel des Vereins. Sollte die weitere Entwicklung einen derartigen Erfolg aufzeigen, werden wir recht kurzfristig die wesentlichen Voraussetzungen für den Spielbetrieb in der Oberliga schaffen", erklärt Geschäftsführer Nicolas Kipp zustimmend. 

2020 folgt der Aufstieg

Der FC Holzhausen hat als kleiner Verein zunächst viele Jahre in den unteren Ligen gespielt  - davon fünf in der Bezirksliga und fünf Jahre in der Landesliga. 2020 folgte dann der umjubelte Aufstieg in die Verbandsliga. In der zunächst aufgrund von Corona abgebrochenen Premieren-Saison hielt sich der Sulzer Klub im gesicherten Mittelfeld aus dem Gröberen raus. Der Angriff folgte dann in diesem Jahr. Mit derzeit 61 Punkten bei einem Spiel weniger liegt der FC auf Platz drei, neun Punkte hinter dem Führenden Hollenbach. 

"Wir wollen uns als Verein kontinuierlich weiterentwickeln und die Mannschaft weiter verstärken. Letztendlich geht es um die sportliche Leistung. Wenn man sich immer weiterentwickelt, gibt es kein Ende. Die Mannschaft ist aber durchaus schon jetzt für die Oberliga vorbereitet", sagt Ingrao bezüglich der Ziele für die nächsten Jahre.

"Mit Erreichtem zufrieden"

Hinsichtlich der sportlichen Ziele hält sich auch Nicolas Kipp bedeckt. Der Geschäftsführer erklärt auf Nachfrage: "Wir möchten mit der ersten Mannschaft in unserer Region attraktiven Fußball spielen. Kleinere Ortsvereine wie wir es sind, tun sich heute mit der Aufrechterhaltung von Vereinsleben und Spielbetrieb eher schwer. Somit sind wir aktuell mit dem Erreichten zufrieden."

Auch wenn Kipp selbst von einem kleinen Ortsverein spricht, sieht der Geschäftsführer des Vereins sowie des gleichnamigen ortsansässigen Unternehmens Holzhausen nicht als Gallisches Dorf. Vielmehr sieht er den Rückhalt in der Region und der Stadt Sulz schon jetzt gegeben: "Das Bild des FC Holzhausen hat sich die letzten Jahre regional positiv entwickeln dürfen. Aufgrund der gestiegenen Attraktivität des Fußballs, verbunden mit jungen und talentierten Spielern aus der unmittelbaren Region, kommen immer mehr Zuschauer aus den umliegenden Städten und Ortschaften zu uns auf den Sportplatz."

Geschichte des Vereins

Der FC Holzhausen wurde 1933 unter anderem vom Großvater von Nicolas Kipp ins Leben gerufen. Aus diesem Grund ist sich der Geschäftsführer der Verantwortung bewusst, wodurch der zeitliche Spagat als führende Kraft im Unternehmen sowie im Verein gelingt, sagt Kipp abschließend.