Das alte Rathaus in Oberkollbach könnte Platz für Wohnungen bieten. Foto: Fritsch

Nicht nur das alte Rathaus in Würzbach soll umgebaut und für Wohnraum genutzt werden. Auch das alte Oberkollbacher Rathaus hat die Verwaltung im Blick. Doch was passiert dann mit dem Kindergarten? "Grüne Wiese oder Anbau" stehen zur Debatte.

Oberreichenbach-Oberkollbach - Auch im Oberkollbacher Rathaus soll das Projekt "Junges Wohnen" seinen Platz finden. Zuvor muss allerdings über den Verbleib des Kindergartens, der momentan im Erdgeschoss des Rathauses ist, entschieden werden.

"Sehr interessant ist bei dieser Maßnahme die Historie", meinte Oberreichenbachs Bürgermeister Karlheinz Kistner: Schon lange habe sich die Gemeinde Gedanken über den Zustand und die Zukunft des Kindergartens gemacht. Bereits bei der Planung des Dorfgemeinschaftshaus in Oberkollbach war ein möglicher Neubau der Betreuungseinrichtung Teil der Überlegungen gewesen. Das Dorfgemeinschaftshaus wird vom Kindergarten auch bereits für verschiedene Aktivitäten genutzt.

Mehrere Varianten erarbeitet

Ein Architekt wurde gebeten, verschiedene Möglichkeiten darzustellen. Heraus kamen mehrere Varianten, die dem Gemeinderat vorgestellt wurden. Der Kindergarten könnte an das ehemalige Rathaus angebaut werden – eine schwierige und teure Variante. Auch ein Anbau an die östliche Seite des Dorfgemeinschaftshaus wäre denkbar. Dann sollte der Kindergarten allerdings unterkellert werden – was ebenfalls hohe Investitionen mit sich bringen würde. Und: Hierfür empfehle es sich, das alte Rathaus abzureißen.

Letzteres soll aber eben gerade nicht geschehen, da die Wohnungsnot auch in Oberreichenbach immer größer werde und das Gebäude Platz und geeigneten Raum für Wohnungen bieten könnte.

Der Architekt untersuchte daher eine dritte Variante: einen Neubau westlich des Dorfgemeinschaftshauses ohne direkten Anbau.

Bis Juli braucht es Entscheidung

Bevor nun allerdings eine Entscheidung über die Zukunft des Kindergartens fällt, ist zunächst eine Bestandsaufnahme des ehemaligen Rathauses Oberkollbach vorgesehen. Diese beschloss der Gemeinderat Oberreichenbach in seiner jüngsten Sitzung. Insgesamt 5355 Euro wird die Maßnahme kosten.

Danach soll erörtert werden, wie das Gebäude am besten genutzt werden könnte. Dadurch erhoffen sich die Verantwortlichen auch die Antwort auf die Frage, welcher Standort der beste für die Betreuungseinrichtung sein wird. Ein Arbeitskreis soll sich mit der Weiterentwicklung des Projektes näher beschäftigen.

Bevor Beschlüsse über die Zukunft des Rathaus-Gebäudes gefällt werden, gelte es zuerst, in der Kindergarten-Frage grundsätzlich zu entscheiden. Und zwar bis Juli 2023. Dann stehe die Detailplanung an, müssten die erforderlichen Zuschüsse beantragt und baulich umgesetzt werden. Und erst dann seien größere Investitionsentscheidungen am Bestandsgebäude an der Reihe.

"Grüne Wiese oder Anbau", betont Kistner. "Das muss geklärt sein, und dann können wir erst mit ›Junges Wohnen‹ weitermachen."