In der oberen Steige am Bergacker soll der Belag mit neuer Tragdeckschicht saniert werden. Foto: Ziechaus

Für eine "reine Maßnahme der Verkehrssicherungspflicht" will die Stadt Schramberg die Steige zum Baugebiet am oberen Bergacker sanieren. Für das letzte Stück der steilen Steige vom Eichbach im Dorf hinauf zum Schoren sollte schon lange vor der Eingemeindung im Jahre 2006 saniert werden.

Schramberg-Tennenbronn - Die etwa 200 Meter lange Strecke zwischen Langacker und Wiesle gehört zur Erschließung für die Wohnhäuser am oberen Bergacker, für die die selbstständige Gemeinde schon Erschließungsgebühren kassiert hatte. Jetzt soll der inzwischen löchrige Asphalt "komplett durchgefräst und neu verdichtet werden", wie Konrad Ginter im Ortschaftsrat vorstellte. Danach soll eine etwa zehn Zentimeter starke Tragdeckschicht zur Verkehrssicherung eingebaut werden. Für diese Maßnahme seien 50 000 Euro im aktuellen Haushalt eingeplant, erklärte der Abteilungsleiter Tiefbau. Dieses erneute Provisorium missfiel der CDU-Fraktion, so forderte Patrick Fleig einen Vollausbau mit Randsteinen. Es sei unlogisch, dass man die Straße nicht endlich fertigmacht, nachdem längst Beiträge bezahlt seien.

Dagegen verwies Oskar Rapp auf viele Unklarheiten bei den Grundstücksgrenzen und auf Hangwasser, das abgefangen werden müsse. Das betonte auch Konrad Ginter, weil bei einem Vollausbau zuerst neu geplant werden müsse für möglichen Grunderwerb und Leitungen. Dafür müsse man sicherlich mit Kosten um 250 000 Euro rechnen, die nicht im Haushalt vorgesehen seien. Insbesondere sei noch völlig unklar, was mit den Wiesen links der Straße passieren werde. Dennoch müsse man wegen der Verkehrssicherungspflicht richtig handeln, wollte Patrick Fleig kein neues Provisorium. Die Grenzen seien klar und man brauche eine Fortführung des unterhalb vorhandenen Bürgersteigs wegen der vielen Fußgänger. Ihm fehle zudem die mehrfach geforderte Kostenberechnung für einen Vollausbau der Straße.

Anlieger wollen Erschließung

Auch Felix Broghammer wollte die Ansprüche der Anlieger auf eine Erschließung erfüllen. Reinhard Günter wollte eine Sanierung für den "katastrophalen Zustand" nicht wieder verschieben. Das Provisorium sei eine "fette Altlast der Gemeinde mit ungeklärten Fragezeichen". Jetzt könne man mit dem Vorschlag der Verwaltung die Situation deutlich verbessern. Grundsätzlich werde sich die Sache im Bereich erst verändern, wenn irgendwann eine Erweiterung des Baugebiets komme und die Grundstücke der Stadt gehörten. Diese Reparatur sei aber noch keine Erschließung, betonte Oskar Rapp.

Auch Ortsvorsteher Manfred Moosmann verwies auf die Altlasten, die bis heute nicht ausgeräumt seien. Man sollte die Straße jetzt sanieren und habe damit sicherlich für die nächsten zehn Jahre Ruhe. Ruhe sei kein Grund für ein Provisorium über 50 000 Euro, stellte Patrick Fleig für die CDU-Fraktion den Antrag, die Straße mit Randsteinen und Gehweg auf der rechten (bebauten) Seite auszubauen. Dieser Antrag wurde bei drei Stimmen der CDU-Räte, einer Enthaltung und sechs Gegenstimmen abgelehnt.

Beschlossen wurde die von der Verwaltung vorgeschlagene Sanierung der Steige mit der Mehrheit von sechs Stimmen, bei zwei Enthaltungen und zwei Gegenstimmen. Die Arbeiten sollen im Zuge der Straßenunterhaltung durchgeführt werden.