Markus Ringle will Albstädter Oberbürgermeister werden. Foto: Photostudio Frank Luger

Auch der dritte Kandidat kommt nicht "von außen": Markus Ringle, Stadtverbandsvorsitzender und Stadtrat der Grünen, bewirbt sich um das Amt des Albstädter Oberbürgermeisters.

Albstadt - Markus Ringle ist 52 Jahre alt, in Albstadt geboren und aufgewachsen – "ich kenne die Stadt wie meine Westentasche" – , verheiratet und Vater von zwei Töchtern. Er hat Textiltechnik und Technische Informatik studiert, war jedoch sein ganzes bisheriges Berufsleben lang in der Dienstleistungsbranche tätig: als Gründer und Geschäftsführer der Firma "dilari events", als Geschäftsführer des HGV Albstadt-Ebingen, des Turngaus Zollern-Schalksburg und des TSV Ebingen, später als leitender Projektmanager der Skyder Track Company und derzeit als Geschäftsführer der Firma "BeSave Sicherheit und Service. Seit 2019 steht er an der Spitze des Stadtverbands Albstadt der Grünen, seit Sommer 2022 gehört er dem Albstädter Gemeinderat an.

 

Allerdings sieht sich Ringle bei aller Verbundenheit mit den Grünen nicht unbedingt als Parteisoldat, sondern verweist, wenn es um sein politisches Selbstverständnis geht, lieber auf seine berufliche Vita: In 28 Jahren als Dienstleister habe er verinnerlicht, dass seine Arbeitgeber die Kunden seien – die Arbeitgeber eines Oberbürgermeisters Markus Ringle wären mithin die Albstädter Bürgerinnen und Bürger, ihre Lebensqualität und Zufriedenheit prioritäre politische Ziele. Die wichtigsten persönlichen Voraussetzungen für das Amt bringt Ringle nach eigener Einschätzung mit: Organisationstalent, Erfahrung mit der Führung auch größerer Belegschaften und vor allem die dafür unabdingbare Teamfähigkeit: "Ich bin Team-Spieler. Alleingänge führen zu nichts."

"Die Wähler sollen eine Alternative haben"

Was ist er noch? "Kein Motzer, sondern Macher", sagt Ringle. Die Oberbürgermeisterwahl 2023 ist für ihn keine bloße Personalentscheidung mit acht Jahren Horizont, sondern eine Richtungswahl, bei der die Weichen für die nächsten zwei Jahrzehnte gestellt werden. Von den Dreien, die bisher den Hut in den Ring geworfen haben, sieht er sich als denjenigen, der am glaubhaftesten die Forderung vertreten könne, dass es kein "Weiter so" mehr geben dürfe – weder Udo Hollauer, seit 2012 Bürgermeister, noch Roland Tralmer, seit Jahr und Tag Fraktionssprecher der stärksten Gemeinderatsfraktion, seien in einer ähnlich komfortablen Situation. "Die Wähler sollen eine echte Alternative haben – auch deshalb trete ich an."

"Agieren – nicht reagieren"

Aber wie sieht die Alternative aus; was heißt "nicht weiter so"? Markus Ringle schwebt ein Albstadt der kulturellen Vielfalt und des lebendigen Miteinanders vor, ein Albstadt, das für Auswärtige wie Einheimische gleichermaßen attraktiv ist: Früher habe sich die Frage gestellt, wie man die Arbeitsplätze halten könne – heute sei es ein Problem, sie zu besetzen, und zwar nicht nur die hochdotierten, sondern auch die im Mittellohnsektor. Wenn Albstadt Anziehungskraft ausüben und sich im Standortwettbewerb behaupten wolle, dann müsse es zulegen. Flexible und intelligente Lösungen in Verkehrsfragen täten Not, flexiblere Angebote bei der Kinderbetreuung, mehr Grün in den Innenstadtbereichen, ein bunter Mix aus Handel, Handwerk und Industrie, mehr bezahlbarer Wohnraum, mehr Bereitschaft, die Bedürfnisse der Bürger ernst zu nehmen und ihre Fähigkeiten zu nutzen, und nicht zuletzt mehr Transparenz in Sachen Verwaltung. Das Potenzial dafür sei da – es müsse nur ausgeschöpft werden. "Wir müssen agieren – nicht reagieren!"

Der Wahlkampf wird offensiv geführt

Dieselbe Devise hat Ringle auch für seinen anstehenden Wahlkampf ausgegeben. Ob "Canvassing" an der Haustür, Besuch der Wochenmärkte oder Präsenz in den Sozialen Medien – "ich werde nichts auslassen". Mehr noch: "Ich werde nicht darauf warten, dass die Leute kommen, sondern auf sie zugehen." Ob Vereine, Unternehmen, religiöse Gemeinden oder der Normalverbraucher, Markus Ringle sucht das Gespräch. Und bietet es an: Jeden Mittwoch kann man ihn zwischen 17.30 und 19 Uhr in "Josis Klause" im Ebinger Kirchengraben 2 antreffen. Erstmals schon am 11. Januar – heute Abend.