Derzeit noch eine Baustelle – der Außenbereich des Freibads in Tennenbronn. Aktuell entsteht auch die große Liegewiese zum Sonnenbaden. Foto: Wegner

Am Strand in Südfrankreich oder in der Bretagne ist es ein gewohntes Bild und mittlerweile in einigen Bädern in Deutschland erlaubt – das Oben ohne Baden auch für Frauen. Doch wie sieht dies in Schramberg aus?

Bis zur Eröffnung des Schramberger Freibads in Tennenbronn sind es noch ein paar Wochen hin, die Arbeiten für den noch fehlenden Außenbereich laufen auf Hochtouren – dann aber soll bis zur Eröffnung auch die große Liegewiese zum Sonnenbaden einladen. Und da setzt sich, wenn auch langsam, in Deutschland immer mehr auch die Gleichberechtigung durch: So dürfen Frauen beispielsweise im Freudenstädter Panoramabad oben-ohne sein. Dies war schon länger geduldet worden, mittlerweile erlaubt die Badeordnung aber, dass Frauen ganz nach Belieben selbst entscheiden dürfen. Vorgeschrieben ist dort allerdings, dass die primären Geschlechtsmerkmale bedeckt sind.

Kein deutlicher Hinweis

Die Badeordnung in den beiden städtischen Bädern, die von den Stadtwerken betrieben werden, hat in diesem Hinblick keine entscheidende Vorschrift aufgenommen. Dort steht nur: „Der Aufenthalt im Nassbereich ist nur in Badebekleidung gestattet“ – ohne die Badebekleidung näher zu spezifizieren, sagt Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr auf Anfrage unserer Redaktion.

Bisher keine Anfragen

Im Gegensatz zu größeren Städten, wo dieses Thema häufig schon Gegenstand von Ratssitzungen war, sieht dies in Schramberg ganz anders aus. Hintergrund der Anfragen und Forderungen ist, Frauen gleiches zu erlauben, was Männern schon immer zusteht. „Es wurde bisher nicht diskutiert“, sagt die Oberbürgermeisterin. Dies mag natürlich auch damit zusammenhängen, dass die Stadt „bisher keine Anfragen zu diesem Thema“ erreicht hätten, wie sie bestätigt.

Aber dies könnte sich ja auch noch ändern, denn bis zur Eröffnung des Freibads – bislang meist im Mai – ist ja noch etwas Zeit.

Bäderbus derzeit Thema

Rund 31 500 Euro an Kosten rechnet die Stadtverwaltung für einen Bäderbus „Ab-ins-Bad-Bus" in diesem Jahr, der Gäste ins Freibad nach Tennenbronn bringen soll, wenn dieser in den Monaten zwischen Mitte Mai und September fährt. 2022 hatten zwischen 15 000 und 20 000 Besucher das Freibad besucht. Eine genaue Besucherzahl konnte laut Stadtverwaltung nicht ermittelt werden, weil der Besuch in der ersten Woche kostenfrei war und es zudem „Kinderkrankheiten“ beim Kassenautomaten gegeben hatte, so dass keine verlässlichen Statistiken möglich gewesen seien. In diesem Jahr werden den Sommer über übrigens 50 000 Besuchern angestrebt.

Mehr Fahrmöglichkeiten

Angeboten werden sollen laut Verwaltungsvorschlag wie auch im vergangenen Jahr eine zusätzliche Fahrt der Linie 55 (Schramberg/Tennenbronn) montags bis freitags an den Schultagen um 14 Uhr zudem bei der Linie 56 (Sulgen/Tennenbronn) jeweils samstags und sonntags zwei zusätzliche Hin- und Rückfahrten sowie unter der Woche täglich eine zusätzliche Schleife von der Landesstraße aus zum Bad.

Hardt beteiligt sich

Die Gemeinde Hardt hat laut Stadt Schramberg dieser eine Kostenbeteiligung von 1500 Euro für den zusätzlichen Busbetrieb zugesagt.

Durch den Bus hat das Bad in Tennenbronn auch strategische Vorteile, so schrumpfen die Fahrzeiten deutlich – von Sulgen aus beispielsweise dauert es dann 40 Minuten nach Tennenbronn, aber 60 nach Königsfeld. Und nach Oberndorf ist es mit 37 Minuten nur geringfügig schneller.

Mobilitätskonzept steht an

Bis zum Ergebnis des Gesamtmobilitätskonzepts der Stadt Schramberg, das gerade erarbeitet wird, soll in diesem Jahr der „Ab-in-Bad-Bus“ nochmals eingesetzt werden, lautet deswegen auch der Vorschlag der Stadt an den Verwaltungsausschuss.