Erwin Feucht auf den Stufen des Balinger Rathauses. Foto: Reich

Erwin Feucht wirft bei der Balinger Oberbürgermeisterwahl seinen Hut in den Ring. Der 63-Jährige arbeitet seit vielen Jahren im Gemeinderat und ist Fraktionsvorsitzender der Grünen.

Balingen - Erwin Feucht will es wissen: Wenn die Balinger am 5. März ihren neuen Oberbürgermeister wählen, wünscht er sich, dass sie ihr Kreuz hinter seinem Namen machen. Der Konditormeister beschäftigt sich schon lange mit Kommunalpolitik, arbeitet in mehreren Gremien des Balinger Gemeinderates und hat schon zweimal für ein Landtagsmandat kandidiert.

Neben Themen wie erneuerbare Energien und Klimaneutralität setzt Feucht auch auf Wirtschaftsförderung und Inklusion. Inklusion und Integration seien nicht nur Schlagworte, sondern ein wichtiger Bestandteil des städtischen Zusammenlebens. Er betont, dass er nicht für eine Partei, sondern als neutraler Kandidat antritt. "Das ist eine Erwin-Feucht-Wahl", fasst er es zusammen.

Eine starke Wirtschaftskraft

Feucht sieht viel Potenzial in seiner Heimatstadt. "Wir haben in Balingen eine starke Wirtschaftskraft", sagt er. Dennoch möchte er noch einiges verbessern. So sei es unabdingbar, die beiden interkommunalen Projekte in Bisingen und Meßstetten tatkräftig zu unterstützen und mitzugestalten, da es in Balingen kaum Flächen für größere Industriegebiete gebe.

Balingen sei eine der sonnenreichsten Städte Deutschlands, und dieses Potenzial sei in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten zu wenig ausgeschöpft worden, findet er. Er will sich dafür einsetzen, dass die Stadt in der Zukunft energieautark wird. "Wir haben bereits unsere starken Stadtwerke und eine effiziente Bürgerenergiegenossenschaft", sagt Feucht. Diese seien wichtige Bausteine, um Balingen nach dem Leitsatz "Energie von allen für alle" voranzubringen.

Hallen müssen saniert werden

Da Balingen nach Vorgaben der Landes- und Bundesregierung bis spätestens 2045 klimaneutral werden soll, bedürfe es einer langfristigen Planung und eines gut geplanten Gebäudemanagements. So müssten unter anderem viele Turn- und Festhallen in der Stadt saniert werden, findet Feucht und hebt dabei besonders die Realschulhalle, die Turn- und Festhalle in Endingen, die Gaischberghalle in Erzingen und die Sporthalle auf Schmiden hervor.

Neben der Gebäudesanierung und dem weiteren Ausbau der Nahwärme sei Mobilität ein weiterer Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Feucht findet, es sei an der Zeit, das Radwegenetz der Stadt konstant und attraktiv auszubauen. "Wenn wir die Ortsteile miteinander und mit der Kernstadt verbinden und die Radwege zu den Schulen sicher sind, werden mehr Bürgerinnen und Bürger auf das Alltagsfahrrad umsteigen", ist er sich sicher. Oft seien es kleine Schritte, wie sichere Fahrradparkplätze oder die Instandhaltung der Radwege, die einen positiven Effekt bewirken würden.

OB als Team-Spieler

"Wir alle sind die Stadt Balingen", sagt der 63-Jährige und er ist sich auch bewusst: "Eine OB-Stelle ist ein absolutes Team-Geschäft." Mit einem Stand auf dem Wochenmarkt und mit Stammtischen in den Stadtteilen möchte er den Bürgern seine Ideen für die Zukunft Balingens näherbringen.

Seine Bewerbung hat er sich wohl überlegt. "Ich hätte es mir nie verziehen, wenn ich es nicht gemacht hätte", sagt der Konditor.

Außer Feucht bewirbt sich auch CDU-Kandidat Dirk Abel aus Mössingen für das Amt. Am 5. März stimmen die Bürger ab, wer künftig das Sagen im Rathaus hat.