Karlheinz Baumeister will Balingens neuer Oberbürgermeister werden. Foto: Privat

Und ein weiterer Kandidat will im Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters mitmischen: Der Balinger Karlheinz Baumeister hat seine Bewerbung kurz vor Ende der am 6. Februar auslaufenden Frist noch im Rathaus eingeworfen.

Balingen - Allerdings, das wurde am Montagabend bei der Prüfung des Wahlausschusses bekannt, hatte Baumeister keine 50 Unterstützer-Unterschriften eingereicht.

Damit ist er im ersten Wahlgang nicht wählbar und wird auch nicht auf dem Wahlzettel stehen. Bei einem möglichen zweiten Wahlgang möchte er aber nach aktuellem Stand antreten und darf das dann auch, sofern er die 50 Unterschriften bis dorthin zusammenbringt. 

Was Baumeister dem Amt des Oberbürgermeisters hinzufügen will, ist vor allem eines: Kreativität. "Ich bin keine Schablone", sagte der OB-Kandidat unserer Redaktion. Der gebürtige Balinger ist 66 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Erwachsenen Söhnen. Als Leiter von vier Unternehmen hat der seit 43 Jahren selbstständige Ingenieur einiges an Erfahrung gesammelt, wie er sagt. "Ich habe viele Ideen, die ich einbringen will."

Vielseitig engagiert

Baumeister ist vielseitig engagiert, als Mitglied im Tennisclub Ostdorf, dem Motorradclub Geislingen, bei den Oldtimerfreunden Zollernalb und bei der Energiegenossenschaft Balingen. Außerdem ist er der Gründer des Oldtimermuseums Hechingen und ehemaliges Mitglied der Professoren-Berufungskommission der Hochschule Albstadt-Sigmaringen.

In Balingen hat er sich schon mehrfach eingebracht, 1991 trug er nach eigenen Angaben maßgeblich zur Rettung der Schellenbachbrücke bei. 2013 setzte er sich für die Energiegewinnung mit der Eyach ab dem Wolfental ein und war außerdem an der Vorplanung des Turmbaus Heuberg beteiligt. 2017 stellte er das Projekt "Parken über den Schienen" im Gemeinderat vor.

Er sei Analytiker und beobachte viel, betont er: "Seit 66 Jahren schaue ich mir an, was in Balingen passiert." Zufrieden ist er mit dem, was er da sieht, aber nicht. "Ich muss sagen, es geht in die falsche Richtung. Balingen wird an die Wand gefahren." Aus der Stadt könne sehr viel mehr gemacht werden, als in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten geschehen sei, meint Baumeister.

Zu viel Bürokratie

Das Gegenteil sei der Fall, der Verwaltungsaufwand sei immer weiter erhöht worden. Baumeister genervt: "Es wurde immer mehr mit der Bürokratie. Eine radikale Änderung ist da nötig." Hier wolle er mit kreativen Lösungsansätzen arbeiten.

Unter anderem würde er gerne am Grundsteuer-Hebesatz schrauben. "Das kommt allen Mietern und Rentnern zugute, die die sogenannte zweite Miete nicht mehr bezahlen können", meint der OB-Kandidat. Auch würde dies zusammen mit einer ordentlichen kreativen Gewerbeansiedlung Arbeitsplätze für das schöne Balingen bringen, ist er sich sicher. "Weitere Kreativität ist dann auch gefragt, wenn es um die Zeit nach der Gartenschau geht", so Baumeister.

Gehalt spenden für den guten Zweck

Bei der Frage, wie es mit seinen Chancen steht, die Wahl zu gewinnen, will er sich nicht festlegen. Aber so viel: "Es wird wahrscheinlich zu einer Stichwahl kommen." Und sollte der Unternehmer letztlich gewinnen, verspricht er, jeden Monat rechtsverbindlich zwei Drittel der Vergütung als Oberbürgermeister an die Krebshilfe Balingen-Tübingen und die Tafel Balingen spenden.