Er will es wissen: Udo Hollauer bewirbt sich um den Posten des Oberbürgermeisters von Albstadt. Foto: Eyrich

Auch der zweite Bewerber ist ein guter Bekannter: Nach CDU-Fraktionschef Roland Tralmer gibt nun auch Albstadts Erster Bürgermeister Udo Hollauer seine Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters bekannt.

Albstadt-Ebingen (mak) - Die Absicht, ein Oberbürgermeister zu werde, hegt er, wie er freimütig bekennt, schon seit längerem; dass es nun die Nachfolge von Klaus Konzelmann ist, um die er sich bewirbt, hält er bei gründlicher Betrachtung von allen Seiten, nicht nur für naheliegend, sondern für die "einzig denkbare Entscheidung". Immerhin sei er seit bald elf Jahren Albstadts Baubürgermeister, seit drei Jahren Erster Beigeordneter und damit zweiter Mann im Rathaus; in diesen Jahren habe er Albstadt mit allen Facetten und Details kennengelernt: "Ich weiß, worauf es ankommt, und ich verstehe die Menschen – in allen Stadtteilen."

Wenn einer seit zehn Jahren auf verantwortlicher Position im Rathaus wirkt, liegt die Frage natürlich nahe, was er an Neuem zu bieten habe und wie er glaubhaft vermitteln möchte, frischen Wind in die Stadt bringen. Udo Hollauer ist in dieser Hinsicht zuversichtlich. "Es macht einen großen Unterschied, ob man als Kapitän oder als erster Maat auf der Brücke steht", sagt er. "Albstadt hat ein unglaubliches Potenzial und könnte noch viel mehr – man weiß es hier bloß nicht oder macht es sich nicht so recht bewusst." Hollauer traut sich zu, dieses Potenzial – Wirtschaftskraft, innovative Unternehmen, attraktive Ausbildungs- und Arbeitsplätze, Reichtum an Kultur und Natur, eine vielfältige Infrastruktur auch in den Ortsmitten, bezahlbarer Wohnraum – noch stärker zu aktivieren und sichtbar zu machen als bisher. Zuerst und vor allem den Albstädtern selbst, aber natürlich auch über die Grenzen der Region hinaus.

Eine der größten Aufgaben – die Ebinger Innenstadt

Nicht dass in den vergangenen Jahren zu wenig passiert sei – Hollauer verweist mit Stolz auf Tailfingens Neue Mitte, auf die große Kindertagesstätte Veilchenweg und auf die Lösung von Problemen wie dem der Laufener 110-kV-Leitung. Aber die anstehenden Aufgaben interessierten ihn mehr als das Resümee – als wichtige Baustelle nennt er, um nur ein Beispiel zu nennen, die Aufwertung der Ebinger Innenstadt samt der – wohlgemerkt finanzierbaren – Umgestaltung von Unterer Vorstadt, Hufeisen und Bürgerturmplatz. Seine Ziel: mehr Aufenthaltsqualität. "Das Verweilen muss Vergnügen machen – davon profitiert dann auch der Einzelhandel." Als Leitpfosten der Kommunalpolitik, die er anstrebt, nennt er den "Einklang von Vergangenheit und Zukunft" – auf der Höhe der Zeit will er sein und zugleich gewachsene Strukturen respektieren – und die Verantwortung für Natur und Klima.

Die Bürger müssen mit ins Boot

Des weiteren verspricht er Bürgernähe. Für eine menschliche Kommunalpolitik sei die Beteiligung der Bürger unverzichtbar, sagt er, und nimmt selbstbewusst für sich in Anspruch, die Voraussetzungen dafür mitzubringen: ein "vertrauensvolles, offenes, unparteiisches Miteinander mit Gemeinderat, Vereinen, Kirchengemeinden und Feuerwehr". Sein besonderes Augenmerk gelte dabei den kleinen Stadtteilen: "Wer mich kennt, weiß, dass ich für ihre Anliegen ein offenes Ohr habe. Und für die des Ehrenamts, das dort besonders wichtig ist."

Der meiste Urlaub ist nach dem Wahlkampf weg

Die Bewerbungsfrist für die Albstädter Oberbürgermeisterwahl beginnt am 26. November und endet am 6. Februar; so richtig in den Wahlkampf starten wird Udo Hollauer im neuen Jahr, mit möglichst vielen Gesprächen und Begegnungen mit Bürgerinnen und Bürgern – über seine Ideen ebenso wie über ihre Anliegen. Der größte Teil seines Jahresurlaubs wird danach weg sein. "Aber das muss so sein; das versteht sich von selbst."