Den zweitplatzierten Kandidaten der OB-Wahl am 5. März unterstützen im zweiten Wahlgang Mitglieder dreier Gemeinderatsfraktionen.
Ein überparteiliches Bündnis aus Gemeinderatsfraktionsmitgliedern der SPD, der Freien Wähler und einzelner Mitglieder von Bündnis ’90/Die Grünen unterstützt im zweiten Wahlgang den parteilosen Kandidaten Udo Hollauer im Rennen um den Chefsessel im Albstädter Rathaus.
„Nach der schockierenden Wahlbeteiligung von nur 34,75 Prozent war den Mitgliedsfraktionen klar, dass auch sie sich nun in den Wahlkampf einmischen müssen“, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD Albstadt. Bei einem Treffen am Mittwochabend mit Hollauer, einem der vier Kandidaten, sei die Zusammenarbeit bestätigt worden. „Für das Bündnis ist die Unabhängigkeit Hollauers von Partei- oder Lobbyinteressen ein großer Vorteil, um in den nächsten acht Jahren eine gute, ehrliche und offene Zusammenarbeit für eine bessere Zukunft der Stadt zu ermöglichen“, heißt es weiter. „Die jahrelange Erfahrung in verschiedenen Positionen in den Verwaltungen der Städte Albstadt und Meßkirch, die dadurch erworbenen Fachkompetenzen, vor allem aber die souveräne Arbeit als Baubürgermeister der Stadt Albstadt sind weitere ausschlaggebende Faktoren für Hollauer.“
Warum erst nach dem ersten Wahlgang?
Dass die Freien Wähler Hollauer erst nach dem ersten Wahlgang unterstützten, begründet Manuela Heider, ihre Fraktionschefin im Gemeinderat, damit, dass er „als unabhängiger Kandidat“ gestartet sei – „nicht, weil wir nicht hinter ihm stünden“, sagte sie auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. SPD-Stadträtin Lara Herter, Ansprechpartnerin der Fraktion im Zusammenhang mit der Oberbürgermeisterwahl, nennt als Grund, dass Hollauer der „einzige Kandidat gegen den schwarzen Filz“ und dass er „von wirtschaftlichen Interessen unabhängig“ sei.
Dankbar für jede Unterstützung
Susanne Feil, Fraktionssprecherin der Grünen, erklärte, dass eine Mehrheit der Fraktionsmitglieder Hollauer unterstützen werde, weil man ihn als Oberbürgermeister Roland Tralmer vorziehe. Zwar habe sich Tralmer im Wahlkampf als in der Wolle gefärbter Grüner gegeben, aber man gehe davon aus, dass er im Falle seiner Wahl schwarze Politik machen werde. Dass Markus Ringle, der eigene Kandidat, der Leidtragende sei, bedaure man – „aber wer Ringle wählt, bekommt Tralmer.“
Udo Hollauer selbst ist „dankbar für jede Unterstützung, die ich bekommen kann“, zehn Tage vor der Wahl. In dieser Zeit will er – nun mit Unterstützung aus den drei Fraktionen – auf den Wochenmärkten werben und auch noch „das eine oder andere öffentliche Gespräch anbieten“.