Karlheinz Baumeister auf Ostdorf will nun doch nicht Balingens künftiger Oberbürgermeister werden. Foto: Baumeister

Bis Dienstag hatte er sich selbst Zeit gegeben, nun steht die Entscheidung fest: Der Ostdorfer Karlheinz Baumeister bewirbt sich bei der Wahl am 19. März nicht. Damit bleibt kurz vor Bewerbungsschluss bei vier Kandidaten, die nochmals antreten.

In seiner Pressemitteilung singt der Unternehmer und Ingenieur ein Loblied auf die Stadt Balingen, das auch als Wahlbewerbung getaugt hätte: „Balingen ist eine wunderbare Stadt mit super Möglichkeiten von Verbesserungen auf unzähligen Gebieten.“

Er hätte offensichtlich auch viele Ideen gehabt, was der künftige Oberbürgermeister angehen sollte: „Sozialer Wohnungsbau, Industrieansiedlungen, B27-Ausbau, einen Ableger der Hochschule Albstadt-Sigmaringen mit einem zu Balingen passenden Studiengang installieren – alles Aufgaben, die Freude machen. Wir wären auch wegen der geografischen Lage mit zwei Bundesstraßen und einer nahen Autobahn weit und breit zu bewundern.“

„Der bisherige Wahlkampf war sehr müde.“

Für die erste Abstimmung am 5. März war der Ostdorfer Unternehmer nicht zugelassen worden: Bei der Prüfung der erforderlichen Unterlagen hatte der Wahlausschuss am 6. Februar festgestellt, dass Baumeister nicht die notwendigen 50 Unterschriften von Balinger Bürgern gehabt, die keinen der anderen Kandidaten unterstützen.

Was er anders gemacht hätte als die sieben zugelassenen Bewerber? Sie hätten vor dem 5. März einige Themen vernachlässigt, die er als wichtig betrachtet: „Der bisherige Wahlkampf war sehr müde. Auch wurden keine unnötigen Ausgaben der vergangenen Jahre angesprochen, Vergaben an Fremdfirmen nach dem Motto ,vor allem weit weg und recht teuer’, die Entnahme von 50 000 Litern Trinkwasser pro Tag im Sommer aus unserem Netz, anstatt auf eigenen Gebäuden das Regenwasser zu speichern. So könnte ich hier noch seitenweise Fehlerhaftes aufzählen.“

„Ich wäre dann drei Jahre älter als Helmut Reitemann“

Er hätte alle nötigen Unterlagen beisammen gehabt, um im zweiten Wahlgang zu starten, betont er. Und er stehe „für die Umsetzung von Aufgaben kreativ für alle Balinger zur Verfügung“. Doch nicht als Oberbürgermeister.

Als einen Grund nennt er sein Alter: „Ich wäre ja dann drei Jahre älter als der nun in Ruhestand gehende Helmut Reitemann.“ Er wolle dem oder der Wahlgewinner(in) „aber als Altbalinger zum Wohle unserer Stadt jederzeit kreativ zur Verfügung“ stehen, bietet er an.

Damit können die derzeit vier verbliebenen Kandidaten und ihre Unterstützer eine Unbekannte aus ihren Rechnungen streichen: Der zweite Wahlgang wird nach jetzigem Stand im Wesentlichen ein „Duell“ zwischen Sybille Fleischmann und Dirk Abel. Baumeister hätte Stimmen von beiden Bestplatzierten abziehen und die Balinger Oberbürgermeisterwahl noch spannender machen können.

18 Stimmen für Baumeister im ersten Wahlgang

Ein paar Balinger haben bereits am Sonntag für Karlheinz Baumeister gestimmt: In das freie Feld trugen immerhin 18 Wähler seinen Namen ein.

Bewerbungsschluss für 19. März ist Mittwoch, 18 Uhr.