Die Internetseite „Albstadt wählt“ ist seit Samstag am Start und soll helfen, die Albstädter zum Wählen zu motivieren. Foto: Eyrich

Eine Initiative um den Albstädter Jannik Nölke ruft alle Albstädter auf, beim zweiten Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl am 19. März ihre Stimme abzugeben. Begründung: Mit einer Wahlbeteiligung von 34,7 Prozent habe Albstadt sich lächerlich gemacht – das dürfe nicht noch einmal passieren.

„Weil 34,7 Prozent Wahlbeteiligung nicht noch mal passieren dürfen!“ Aus diesem Grund hat eine Gruppe von Albstädtern um den Ebinger Jannik Nölke eine Initiative gestartet unter dem Motto: „Jede Stimme zählt! – Auch Deine!“

Am Tag nach der Wahl war Nölke beruflich bei einer Veranstaltung in Tübingen, „und dort haben sie über uns gelacht“, berichtet der 23-Jährige. Mit Freunden und Kollegen hat er danach zusammengesessen, und alle waren sich einig, dass sie etwas tun wollten, damit die Wahlbeteiligung bei der Oberbürgermeisterwahl im zweiten Wahlgang am 19. März die des ersten Wahlgangs am 5. März deutlich übersteigt – alleine schon deshalb, damit der neue Oberbürgermeister, gleich, wer es nun wird, auf eine solide Unterstützerbasis bauen kann.

„Wählen zu dürfen ist ein Privileg“

Auf der Internetseite www.albstadt-waehlt.de zeigen Nölke und seine Freunde Gesicht – und ein Plakat mit dem Aufruf, wählen zu gehen: „Wählen zu dürfen ist ein Privileg“, sagt dort zum Beispiel Pirmin Freund aus Lautlingen. „Nichtwähler dürfen nicht über die demokratische Entscheidung meckern, denn sie hätten selbst mitbestimmen können.“

Steffen Bendrin, selbst Gemeinderat in der Fraktion „Wir sind Albstadt“, formuliert es noch deutlicher: „Die, die nicht wählen, sind nachher wieder die, die am lautesten schreien.“

Im Kandidaten-Check die Bewerber testen

Damit jene, die sich nun erst beim zweiten Wahlgang entschließen, wählen zu gehen, und sich noch nicht sicher sind, welchen Kandidaten sie unterstützen möchten, hat Nölke einen „Kandidaten-Check“ nach dem Vorbild des Wahl-O-Maten der Bundeszentrale für politische Bildung entworfen.

Besucher der Internetseite klicken sich durch 30 Fragen und wählen aus drei Antwortmöglichkeiten. Das Spektrum reicht von den Plänen der Kandidaten im Kampf gegen die Klima-Krise bis hin zu reinen Albstadt-Themen, etwa die Ortsumfahrung Lautlingen – „mit oder ohne Tunnel?“ – betreffend. Je eine der Antwortmöglichkeiten ist die Aussage eines der Kandidaten: Udo Hollauer, Roland Tralmer und Markus Ringle haben geantwortet, Thomas Wenske nicht.

Dass er als einziger keine Internetseite hat, darauf wird ebenfalls hingewiesen. Die Internetseiten der drei anderen Kandidaten sind verlinkt, ebenso wie die Videos von der offiziellen Kandidatenvorstellung in der Zollernalbhalle – und das Video von der Podiumsdiskussion mit allen vier Kandidaten, zu welcher der Schwarzwälder Bote in die Ebinger Festhalle eingeladen hatte.

Webseite ohne Förderung entstanden

Wer alle 30 Fragen beantwortet hat, erfährt am Schluss, mit welchem der drei Kandidaten er die größte Übereinstimmung hat. Dass die Internetseite weder durch Parteien noch durch Personen gefördert sei, betont Nölke ausdrücklich. Zumal es ihm und seinen Freunden einzig darum geht, dass am kommenden Sonntag möglichst viele Albstädter zur Wahl gehen und von ihrem Recht Gebrauch machen, mitzubestimmen, wer in den nächsten acht Jahren die Stadt voranbringen soll.

Auch jene, die ihre Wahlbenachrichtigung nach dem ersten Wahlgang weggeworfen haben, werden informiert: Sie dürfen trotzdem wählen, sofern sie seit mindestens drei Monaten in Albstadt gemeldet sind, das 16. Lebensjahr vollendet haben und den Pass eines EU-Staates besitzen. Sie können einfach zum Wahllokal ihres Wahlbezirkes kommen und den Personalausweis vorlegen. Wer seinen Wahlbezirk nicht kenne, könne diesen bei der Stadtverwaltung erfragen unter Telefon 07431/160-22 22.

Die Webseite ist unter www.albstadt-waehlt.de abrufbar.