Der neu gewählte NUZ-Vorstand (hinten, von rechts): Norbert Majer, Siegfried Rall und Bernd Effinger. Vorne, von rechts: Beisitzerin Ilona Hildwein, Schatzmeisterin Renate Ritter und Schriftführerin Brigitte Jetter-Faiß. Foto: Majer

Der Verein Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ) hat bei seiner Hauptversammlung den Vorstand neu gewählt.

Dotternhausen - In der Mitgliederversammlung des Vereins Natur- und Umweltschutz Zollernalb (NUZ) haben sich alle 15 Funktionäre zur weiteren Mitarbeit bereit erklärt. Zusätzlich ist Ilona Hildwein aus Balingen als neue Beisitzerin gewählt worden. Der Verein zählt 187 Mitglieder und 16 Funktionäre.

Drei Schwerpunkte

Der Vorsitzende Norbert Majer ging auf die Schwerpunkte Plettenberg, Seilbah und Luftschadstoffbelastungen ein. Erinnert wurde daran, dass sich der ehemalige Naturschutzbeauftragte des Regierungspräsidiums Tübingen (RP) sich gegen die geplante Süderweiterung ausgeprochen habe. Im Dezember 2020 sei eine "widerrechtliche" weitere Genehmigung für fünf Jahre für den Steinbruch erteilt worden. Trotz zahlreicher Widersprüche bearbeite das RP diese nicht. Damit schafften die Behörden vollendete Tatsachen.

"Seilbahn nicht betriebsfähig"

Die Seilbahn sei nicht betriebsfähig, sagte Majer. Die vertraglich zugesicherten Laufdauer im Tagesbetrieb werde nicht eingehalten, die Lärmgrenzwerte würden überschritten. Den Auflagen komme Holcim nicht nach.

Bei den Luftbelastungen durch die Abgase sprach Majer die Abgasmengen an. Laut den amtlichen Veröffentlichung des Landesumweltamtes BW (LUBW) kämen über drei Millionen Tonnen klimaschädliche Abgase jährlich zusammen. BeimSchwefeldioxidausstoß durch die Ölschieferverbrennung stehe der Zollernalbkreis nach Karlsruhe, Mannheim und Heilbronn an vierter Stelle in Baden-Württemberg. Durch technisch mögliche Rauchgasreinigungen könnten 50 bis 90 Prozent dieser Abgase gereinigt werden. Zwischenzeitlich sei die Hälfte der deutschen Zementwerke mit SCR-Katalysatoren nachgerüstet.

Urteile bieten Fehleinschätzungen

Majer ging auf die Urteile des Verwaltungsgerichts Sigmaringen ein. Die Urteilsbegründungen zeigten die Fehleinschätzungen der Umweltauswirkungen. Sachverständige oder Überprüfungen durch höhere Gerichte seien nicht zugelassen worden, weshalb eine Verfassungsklage die letzte Klärungsmöglichkeit sei. Diese erfordere einen hohen Aufwand.

Nach den Berichten der Schriftführerin Brigitte Jetter-Faiß und der Schatzmeisterin Renate Ritter wies Majer darauf hin, dass ohne Unterstützung der Öffentlichkeit es kaum möglich sei, die finanziellen Risiken zu tragen.

Die Wahlen verliefen zügig, nachdem sich alle Vorstandsmitglieder zur weiteren Mitarbeit bereit erklärt hatten.