Die Sanierung der Mehrzweckhalle gehört zu den höchsten Investitionen in Nusplingen im nächsten Jahr. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Eigenbetriebe: Sanierung der Mehrzweckhalle macht Kredit notwendig / Leitungsneubau wird teuer

Während der Haushalt der Gemeinde Nusplingen selbst schuldenfrei ist, steht einer der beiden Eigenbetriebe künftig in der Kreide: der Eigenbetrieb Blockheizkraftwerk-Mehrzweckhalle-Hallenbad.

Nusplingen. Hohe Investitionen kommen laut Tobias Keller, dem Kämmerer der Gemeinde Nusplingen, im Jahr 2020 auf den Eigenbetrieb Wasserversorgung zu, denn die Wasserleitungen in der Bergstraße werden für 264 000 Euro erneuert. Die gleiche Maßnahme im Dietsteigweg kostet 110 000 Euro, und zudem werden 30 000 Euro als Anzahlung für den Neubau der Wasserleitung im Neubaugebiet Hirtenwiesen II und für den Austausch von rund 700 Wasserzählern fällig. Der Jahresverlust, der auszugleichen ist, liegt bei 2000 Euro, und zudem kostet die Auflösung der Ertragszuschüsse 39 200 Euro, so dass Ausgaben in Höhe von 530 100 Euro zusammenkommen.

An Einnahmen hat Keller die Abschreibungen mit 65 500 Euro eingeplant, und außerdem sei ein Zuschuss des Landes für den Neubau eines Wasserwerkes mit Ultrafiltration in Beuron-Langenbrunn zu erwarten. Dasselbe baut der Zweckverband Wasserversorgung Hohenberggruppe, finanziert den Bau aber durch Umlagen seiner Mitglieder, zu denen die Gemeinde Nusplingen gehört.

Summa summarum entsteht im Eigenbetrieb somit eine Deckungslücke in Höhe von 412 900 Euro, die durch eine Entnahme aus Überschüssen der Vorjahre ausgeglichen wird: 615 605 Euro hat der Eigenbetrieb noch auf der hohen Kante.

1,2 Millionen Euro fließen ins Gebäude

Auch der Eigenbetrieb Blockheizkraftwerk-Mehrzweckhalle-Hallenbad plant 2020 Investitionen – hohe Investitionen: allen voran die Sanierung der Mehrzweckhalle für 1,2 Millionen Euro. Fließen die erwarteten Zuschüsse aus dem Landessanierungsprogramm – 437 000 Euro – und dem Ausgleichsstock – 280 000 Euro –, bleibt dem Eigenbetrieb immer noch ein Anteil von 483 000 Euro, den Keller nur über einen Kredit finanzieren kann. Dasselbe gelte auch für die weiteren Investitionen, darunter die Badewasserpumpen für das Lehrschwimmbecken, wie er in seiner detaillierten Haushaltsrede betonte. Vom Darlehen sollen jährlich fünf Prozent getilgt werden, so dass der Kredit in 20 Jahren abbezahlt wäre, sagte Keller. Die Pro-Kopf-Verschuldung, die sich daraus für die Nusplinger ergibt, bezifferte Keller auf 267 Euro pro Person – der Landesdurchschnitt liegt bei 768 Euro pro Einwohner.

Die Wasserpreise hatte die Gemeinde zum Jahresanfang leicht erhöht: Die Grundgebühr steigt um einen auf künftig fünf Euro pro Monat, die Verbrauchsgebühr von 1,35 auf 1,50 Euro pro Kubikmeter, was Mehreinnahmen von rund 23 000 Euro bringt – Geld, das der Kämmerer braucht, um die Verluste der vergangenen Jahre und die Investitionen zumindest teilweise abzudecken. Hilfreich dabei sind auch die 43 800 Euro aus der Dividende der EnBW-Aktien der Gemeinde. Nach Steuern bleibt laut Keller somit im Eigenbetrieb Wasserversorgung für 2020 nurmehr ein Verlust von 2000 Euro übrig.

Stromverkauf bringt Geld ins Haus

Der Eigenbetrieb BHKW-Mehrzweckhalle-Hallenbad erwirtschaftet im Erfolgsplan Einnahmen durch den Verkauf von Strom sowie die Vermietung der Halle und Eintrittsgeld für das Hallenbad – insgesamt 102 900 Euro. Dem stehen im Erfolgsplan Ausgaben in Höhe von 340 000 Euro gegenüber. Der Vermögensplan umfasst Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 1,5 Millionen Euro, darunter für die Sanierungsmaßnahmen.