Gemeinderat: Neue Liste "Für Nusplingen" bietet den anderen drei Fraktionen gute Zusammenarbeit an
Nusplingen. Die Nusplinger Wähler sind dem Ruf nach Veränderung gefolgt: Fünf von zehn Plätzen im Gemeinderat werden neu besetzt; mit dem Einzug der Liste "Für Nusplingen" in den Gemeinderat reden künftig vier statt drei Fraktionen ein Wörtchen in der Nusplinger Kommunalpolitik mit.
Mit Hans Hager, Melanie Kleiner und Michael Schlude haben es gleich drei Kandidaten des neuen Bündnisses ins Gremium geschafft. Hager erhielt von den Wählern die zweitmeisten Stimmen. "Wir waren vor der Wahl recht aktiv und haben uns auch auf die Stimmen junger Wähler konzentriert", erklärt er sich den Erfolg. Auch die breite Zusammensetzung der Liste könnte ein Grund gewesen sein.
Frischer Wind, aber mit Bedacht
"Für Nusplingen" möchte zwar frischen Wind in das Gremium bringen, aber mit Bedacht. "Wir werden nicht gleich alles ändern wollen und beraten vor der Konstituierung, wie wir einsteigen werden." Hager blickt optimistisch in die Zukunft: "Mit den anderen sieben Räten werden wir sicherlich sehr kooperativ zusammenarbeiten."
Der Erfolg des neuen Bündnisses ging teilweise zu Lasten der Freien Wähler. Anstatt vier sitzen mit Pius Horn und Willi Schreiber nur noch zwei von ihnen im Gemeinderat, und das, obwohl Horn die meisten Wählerstimmen bekommen hat. Er zeigte sich am Tag nach der Stimmenauszählung etwas enttäuscht, aber dennoch entschlossen. "Es ist bedauerlich, dass wir unser Ziel nicht erreicht haben", stellt er fest. Er erwartet spannende Diskussionen vor allem in Detailfragen. "Die Listen haben im Vorfeld alle ähnliche Ziele definiert, deswegen denke ich, dass wir im Großen und Ganzen an einem Strang ziehen werden. Wir müssen jetzt die Positionen der Neuen abwarten."
Bürgermeister Jörg Alisch deutet die Entscheidung der Wähler als Wunsch nach Veränderung. In den Räten, die sich künftig um ihn am Tisch versammeln, sieht Alisch eine gute Mischung aus Neulingen und Alten Hasen. "Gehen wir die Sache positiv an!" Dass er den Sprung in den Kreistag verpasst hat, nimmt der Bürgermeister sportlich: So sei nun mal die Demokratie.
Von den drei Nusplinger Kandidaten hat Angela Mauch den Sprung ins Kreisgremium geschafft. "Wir waren drei Nusplinger Kandidaten, auf die haben sich wohl die Stimmen im Ort aufgeteilt", vermutet Alisch.