Da geht’s lang: Bürgermeister Alfons Kühlwein zeigt Landrat Günther-Martin Pauli den Weg. Foto: Schwarzwälder-Bote

Bauarbeiten am Radweg zwischen der Gemeinde und dem Bärenthal sind in vollem Gange.

Nusplingen - "Gott sei Dank geht es los", freut sich Alfons Kühlwein. Für den Nusplinger Bürgermeister ist der Bau des Radweges zwischen seiner Kommune und Bärenthal "ganz wichtig" und besitzt "oberste Priorität". Die Strecke bindet den Ort ins Donautal an.

Damit erschließt dieser Weg für den überörtlichen Fahrradverkehr von dort die Tour "in die weite Welt". Davon wird sich Kühlwein selbst überzeugen und fährt nächste Woche diese Strecke bis nach Passau. Mit Begleiter und Gepäck – verstaut in Satteltasche und Rucksack – ist er eine Woche unterwegs und übernachtet spontan entlang der Route. "Gleichzeitig bilde ich mich dabei fort und schaue mir die Ausschilderung und Qualität der Radwege in anderen Kreisen und im Nachbarbundesland Bayern an."

Der Bau des Radweges zwischen Nusplingen und Bärenthal verläuft im Zeitplan, verlautet es aus dem Landratsamt des Zollernalbkreises. Mit der Maßnahme werden auch neue Parkplätze an den Verwaltungsgebäuden des Pumpwerks Hammer der Wasserversorgung Hohenberggruppe angelegt sowie ein Teil der Zufahrt zum Pumpwerk erneuert. Die Baukosten des gesamten Projekts belaufen sich auf rund 760 000 Euro. Dazu schießt das Land Baden-Württemberg Gelder in Höhe von circa 610 000 Euro zu. Auch der Zweckverband Wasserversorgung Hohenberggruppe trägt seinen finanziellen Anteil bei.

Während die Arbeiten beim Pumpwerk Hammer voraussichtlich noch bis Mitte 2012 andauern werden, soll der Radweg auf dieser gut einen Kilometer langen Strecke im Oktober dieses Jahres fertiggestellt sein. Die damit beauftragte Baufirma habe zügig begonnen, sagt Kühlwein, und arbeite auch bei schlechtem Wetter und gelegentlich samstags an der Trasse. Davon machte sich jetzt auch Landrat Günther-Martin Pauli ein Bild bei einem Besuch der Baustelle. "Dieses Projekt optimiert die Verbindung und ist wichtig für Tourismus und den Kontakt zwischen den Kommunen", verdeutlicht der Landrat. "Damit vertiefen wir das Vernetzen der Radwege."

Zudem wird eine für die Radfahrer, die in diesem Abschnitt bisher auf der Straße verkehren mussten, "total gefährliche Strecke" – wie Kühlwein formuliert – entschärft: "Das ist dringend notwendig." Wenn der überregionale Radverbindungsweg installiert ist, sei ein Ärgernis weg für die Menschen in der Region. Denn schon seit längerer Zeit hatten sich die beiden Landkreise Tuttlingen und Zollernalbkreis sowie die Gemeinden Nusplingen und Bärenthal für diese Radwegverbindung zwischen den beiden Orten eingesetzt. "Mit der Realisierung erfolgt ein strategisch wichtiger Lückenschluss im Radwegenetz zwischen Schwäbischer Alb und Donautal. Das bedeutet mehr Sicherheit und eine deutliche Verbesserung besonders für Familien mit Kindern", betont Pauli.

Derweil hat Nusplingens Bürgermeister für die kalte Jahreszeit vorgesorgt: "Die Aktenberge zu diesem Vorhaben sind so hoch, damit könnte ich den nächsten langen Winter auch bei extremer Kälte durchheizen." Ist das Thema doch bereits nahezu zehn Jahre akut: "So lange sind die drei Gemeinden Bärenthal, Egesheim und Nusplingen an der Sache dran. Wenn der Radweg eröffnet ist, nimmt das ein glückliches Ende."

(hol). Für die landkreisübergreifende Baumaßnahme ist in Abstimmung mit den Regierungspräsidien Tübingen und Freiburg das Straßenbauamt des Landratsamtes Zollernalbkreis zuständig. Der Bauherr ist das Land Baden-Württemberg.

Eine Idee ist, die Radfahrer an den Kreisgrenzen mit einem Willkommenschild zu begrüßen, damit sie wissen, wo sie sind, so als heimatkundlichen Hinweis, um ein "gewisses Ortsgefühl" zu vermitteln.

Auch an Informationstafeln entlang der Strecke ist gedacht – zu den Themen Natur und Landschaft und deren Schutz. Derweil ist der Zollernalbkreis bestrebt, das Radwegenetz weiter auszubauen.