Unterstützung beim Testen mit weiteren Helferinnen (von links): Karin Dett, Carina Staiger, Melanie Freuer, Claudia Döring und Judith Weigelt Fotos: Graf Foto: Schwarzwälder Bote

Corona: Helfer des Roten Kreuzes ermöglichen mehr Öffnungszeiten in Nusplingen / Tests in den Schulen

Seit Ende Januar betreibt die Bära-Apotheke in Nusplingen ein offizielles, vom Landratsamt beauftragtes Corona-Schnelltestzentrum. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, bekommt das Apotheken-Team nun Unterstützung vom örtlichen Roten Kreuz.

Nusplingen. Die Teststrategie des Bundes sieht vor, dass sich jeder Bürger einmal pro Woche kostenlos auf Covid-19 schnelltesten darf. Eines der Testzentren, in denen das möglich ist, befindet sich in der Kallenbergschule in Nusplingen. Seit die Bära-Apotheke das Zentrum dort eröffnet hat, steigt die Nachfrage stetig. Während sich die Testzeiten zu Beginn auf 2,5 Stunden in der Woche beschränkten, öffnet der umfunktionierte Musiksaal seine Pforten für alle Testwilligen mittlerweile immer montags und donnerstags von 17.30 bis 18.30 Uhr sowie am Freitag von 14.30 bis 18.30 Uhr.

Möglich gemacht hat diese Erweiterung der Öffnungszeiten die tatkräftige Unterstützung des DRK-Ortsvereins Nusplingen. Acht Vereinsmitglieder haben sich auf Anfrage der Apotheke bereit erklärt, dem Team unter die Arme zu greifen. Dazu lernen die beiden Angestellten der Apotheke, die das Testen in Nusplingen bisher allein gestemmt haben, die "Rotkreuzler" derzeit ein. In Balingen haben Claudia Döring und Melanie Freuer vor der Eröffnung des Nusplinger Testzentrums eine professionelle Einweisung erhalten und damit auch die Berechtigung, andere Personen auszubilden.

Ihre "Lehrlinge" dürfen zunächst einige Male ganz genau beim Testen zuschauen, bevor sie dann unter Aufsicht selbst Hand anlegen. Das Apotheken-Team ist momentan noch während der kompletten Öffnungszeiten vor Ort und steht den DRK-Helfern mit Rat und Tat zur Seite. Ziel ist, dass die Helfer den Testbetrieb bald zeitweise auch ohne Hilfe in die Hand nehmen, um nochmals die Öffnungszeiten zu erweitern. Geplant ist, dass demnächst auch samstags getestet wird. Außerdem überlegen die Verantwortlichen, zu organisieren, auch Schülerinnen und Schülern vor Ort in den jeweiligen Schulen zu testen.

Die Menschen kommen aus dem Zollernalbkreis

Momentan werden in Nusplingen wöchentlich weit mehr als 100 Personen getestet. Darunter auch die Erzieherinnen und Lehrkräfte aus dem örtlichen Kindergarten und der Schule. Die Helferinnen und Helfer des Testzentrums testen sich außerdem zwei- bis dreimal pro Woche gegenseitig. Doch nicht nur die Nusplinger nehmen das Angebot der Apotheke dankend an.

Die Menschen, die sich in Nusplingen testen lassen, kommen aus den unterschiedlichen Ecken des Zollernalbkreises sowie teilweise auch aus den Nachbarlandkreisen. Prinzipiell dürfe sich in Nusplingen jeder Bürger testen lassen, sagt Melanie Freuer. Voraussetzung dafür sei die Vereinbarung eines Termins. Das sei dringend notwendig, um Wartezeiten und Menschenansammlungen zu vermeiden.

Einen solchen Termin reserviert man sich online unter www.corona-schnelltest-zollernalb.de. Alternativ ist möglich, in einer der Ertelt-Apotheken, zu denen die Bära-Apotheke gehört, den Termin zu vereinbaren. Der Testvorgang vor Ort dauert lediglich fünf Minuten. Die Verantwortlichen betonen, dass sie ausschließlich hochwertige Produkte mit sehr hoher Zuverlässigkeit verwenden. Für Kinder, Menschen mit einer Nasenverkrümmung oder für diejenigen, die sich aus anderen Gründen nicht dem Schnelltest unterziehen wollen, wird ein alternatives Schnelltestverfahren angeboten. Das Ergebnis wird nach 15 bis 20 Minuten per App, Mail oder Telefon mitgeteilt. Wer möchte, darf auf sein Ergebnis warten. Zudem wird eine schriftliche Bestätigung des Ergebnisses ausgestellt.

Sollte ein Ergebnis positiv ausfallen, wird die Probe direkt an das PCR-Labor weitergeleitet, wodurch kein zusätzlicher Test nötig ist. Im Nusplinger Testzentrum sei dieser Fall bereits zwei Mal eingetreten. Ziel der Schnelltestungen sei es, das Virus bei Menschen, die keine Symptome zeigten, zu identifizieren.

Bei typischen Covid-19-Symptomen, einer roten Warn-App-Anzeige oder einer bestehenden Quarantäne-Auflage solle man sich zuerst an einen Arzt oder den ärztlichen Notdienst wenden.