Harald Fritz hofft auf einen Rückgang der Straftaten in Nusplingen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Kriminalität: Straftaten in Nusplingen sind um 78 Prozent angestiegen / 16 Diebstähle verbucht

Auch wenn die Anzahl der Straftaten in der Kriminalitätsstatistik für 2018 im Vergleich zum Vorjahr erst einmal hoch klingt, gilt Nusplingen als sicheres Pflaster.

Nusplingen. Die Zahlen, die Harald Fritz, Leiter des Polizeipostens Meßstetten, dem Gemeinderat vorgestellt hat, zeigen einen deutlichen Anstieg der Straftaten im vergangenen Jahr: Während 2017 18 Straftaten in Nusplingen registriert wurden, waren es im 2018 32 Fälle – ein Anstieg von 78 Prozent. "In einer kleinen Gemeinde wie Nusplingen wirkt sich jede Straftat gleich enorm auf die Statistik aus", erklärte Fritz. "Das ist für Nusplingen doch eine hohe Hausnummer." Gut sei das freilich nicht, aber noch lange kein Grund zur Sorge.

Die Kriminalitätsbelastung – die Größe, die als Vergleichswert zu anderen Städten und Regionen dient – liegt in Nusplingen bei 1793 Straftaten je 100 000 Einwohnern. Im Zollernalbkreis liegt die Kriminalitätsbelastung mit 3216 Straftaten, im Land Baden-Württemberg mit 5191 weitaus höher.

Die ganz schweren Straftaten fanden ebenfalls nicht in Nusplingen statt. Zu sieben Vermögens- und Fälschungsdelikten kommen drei Körperverletzungen und sechs sonstige Vergehen; Rauschgiftdelikte wurden keine verbucht. Im vergangenen Jahr schienen die Langfinger in Nusplingen Hochsaison gehabt zu haben: 16 Diebstähle wurden angezeigt. "Wir hatten allein in Nusplingen vier ungeklärte Fahrraddiebstähle", merkte Fritz an. Außerdem wurde ein Zigarettenautomat aufgebrochen und in ein Geschäft eingebrochen. Erst vor kurzem konnten die Beamten einen Diebstahl auf dem Friedhof aufklären und drei mutmaßliche Täter dingfest machen. Diese hätten es im vergangenen Jahr auf Kupferrohre abgesehen und sollen für weitere Kupferdiebstähle im Kreis verantwortlich sein.

Dieser Aufklärungserfolg verbesserte die Aufklärungsquote der Statistik im Nachhinein. Von den 32 Fällen wurden damit zwölf Fälle aufgeklärt und 13 mutmaßliche Täter ermittelt. Die Taten gehen auf das Konto von elf Männern und zwei Frauen. Neun davon hatten deutsche Staatsangehörigkeit, vier waren Nichtdeutsche. Fritz betonte, dass keine Straftat auf das Konto von Flüchtlingen gehe.

Fritz sieht die 32 Straftaten als ungewöhnlich, als "einen Ausreißer nach oben". Für das aktuelle Jahr wagt sich Fritz an eine zuversichtliche Prognose: "Im Vergleich zum Vorjahr stehen wir derzeit besser da." Er ist zuversichtlich und hofft, dass 2019 weniger als 20 Straftaten verbucht werden.

Nicht weniger rosig sieht die Unfallstatistik für Nusplingen aus. Der Polizeiposten wurde zu 20 Unfällen gerufen, wobei nur acht in der Statistik auftauchen; Bagatellen wie Parkrempler werden dort nicht vermerkt.

Die meisten Unfälle ereigneten sich zwischen Januar und März und sind Schnee und Eis geschuldet. Als Unfallschwerpunkte nannte Fritz die Nusplinger Ortsdurchfahrt und die Steige in Richtung Heidenstadt.