Grüner wird’s nicht: Die "neue Gefahr" kommt. Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Was der Saukögel im Narrenstaate Nuspilo heuer alles angerichtet hat

Der Saukögel wird den Narrenstaat Nuspilo nicht mehr drangsalieren – soviel ist sicher. Am Dienstagnachmittag hat die Narrenpolizei ihn gefasst, die Richter haben ihn abgeurteilt und auf den Scheiterhaufen geschickt – Anlass zu ausgelassener Freude des Narrenvolkes.

Nusplingen. Herrliches Wetter hat Petrus den Fasnetsfreunden im Narrenstaate Nuspilo für ihren Umzug durch die Bäragemeinde beschert. Bestechend schien die Sonne auf Hansele und Westerbergteufel von der gastgebenden Narrenzunft Tannenburg, auf die bunten Häser der Haiberger Bättlblätz, die großartigen Kostüme der Turnerfrauen, die als Pusteblumen ausladenden Kopfschmuck trugen, in dem sich die Sonnenstrahlen fingen, und auf die grün kostümierte Gruppe, die als "die neue grüne Gefahr" daherkam.

Den als Baywatch-Schwimmern verkleideten Ballettmännern und den gut gelaunten "Wehinger Quietscheentle" kam das Wetter eher entgegen als den Bobfahrern aus Bärenthal und den vielen Gastzünften aus der Nachbarschaft: Hartheimer Michele, Unterdigisheimer Deichelmäus und andere mehr gerieten ganz schön ins Schwitzen, ebenso wie die Fahnenschwinger vom Fanfarenzug Nusplingen, die auf die WM im Sommer offenbar gut vorbereitet sind.

Doch schwitzend oder nicht: Gut gelaunt waren alle, auch Bürgermeister Jörg Alisch, Alt-Schultes Alfons Kühlwein und der Obernheimer Rathauschef Josef Ungermann, die auf dem Wagen das Spektakel verfolgten. Einzig der Saukögel störte das fröhliche Treiben, griff immer wieder Zuschauer an und randalierte selbst in den Ketten der Narrenpolizei, noch während Richter Kenny Staiger die Anklage gegen ihn verlas.

Den Narrenvater Rich Brown und seinen Neffen habe der "ringelschwänzige Griabasack in ein Fass voller Hopfensaugebräu gesteckt, bis diese nicht mehr Herr ihrer Sinne waren" und sich vernebelt Richtung Deichelmäusstaat aufgemacht hätten.

Den "emsigen Schweineweich Dett" vom Bauhof habe der steckdosennasige Saubolla gar hypnotisiert, so dass dieser beim Streusalzholen eine Spur hinter sich hergezogen habe und bis Nuspilo alles verbraucht gewesen sei: "Ein Verkehrschaos, das in der Historie Nuspilos seinesgleichen sucht, war die verheerende Folge."

Als Jahrgänger getarnt habe der Unhold schließlich noch die Freunde Hubi und Bräse in einen Zustand tiefster Existenzangst versetzt – mittels hochprozentiger Schnapsvariationen. Solche – über sich ergossen – hätten dem Borstenvieh einen schnelleren, gnädigeren Tod beschert. So musste der Saukögel langsam brennen, während Hansele und Westerbergteufel triumphierend um den Scheiterhaufen tanzten.

Dass Nuspilo das ringelschwänzige Ungetüm nun los ist, war im ganzen Narrenstaat Anlass zum Feiern in den Gast- und Besenwirtschaften. Doch der nächste Saukögel – die Nusplinger Narren wissen es – kommt bestimmt.