Die Bärabrücke am Nusplinger Friedhof: So idyllisch sie aktuell auch anzusehen sein mag, so marode ist sie in ihrem Inneren. Deshalb wird sie demnächst abgebrochen. Foto: Weiger

Gemeinderat: Nusplingens Bauvorhaben bringen manche Überraschung. Kläranlagen-Sanierung geht weiter.

Nusplingen - Großbaustelle Nusplingen – und mittendrin: der örtliche Bauhof. Sobald das Frühjahr da ist, starten im Bäratal zwei große Projekte. Eines davon wird jedoch teurer als kalkuliert.

Mit mehreren Bauvorhaben hat sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung befasst. Zum einen wird die Bärabrücke in Richtung Friedhof abgebrochen und durch ein neue ersetzt. Zum anderen geht die Betonsanierung der Kläranlage weiter.

Während bei letzterer die Bausubstanz besser ist als zunächst angenommen, wartete bezüglich der maroden Brücke auf die Gemeinderäte eine unliebsame Überraschung: Die neue Querungshilfe über den Bach, so erfuhren die Räte, wird wohl um einiges teurer als eingeplant. Statt der im Haushaltsplan eingestellten 85.000 Euro kostet das neue Exemplar rund 132.000 Euro – inklusive Planung, Statik, Prüfstatik, Vermessung und Geländer.

Ein kleines Trostpflaster waren am Dienstag die 40.000 Euro, die die Gemeinde aus dem Ausgleichstock erwartet. Die Gemeinderäte vergaben die Erd- und Stahlbetonarbeiten für rund 107.300 Euro an die Nusplinger Firma Decker. Damit die Friedhofsbesucher – freilich nur zu Fuß – den Bach queren können, installiert die Gemeinde eine Behelfsbrücke.

Auch an anderer Stelle wird gebaut. Im Frühjahr wird zudem die Betonsanierung der Kläranlage fortgesetzt. Die Räte vergaben diese Maßnahme für gut 123.000 Euro an die Rosenfelder Firma Jetter. Hier gab es – quasi als ausgleichende Gerechtigkeit – eine positive Überraschung für das Ratsgremium: Der Beton des so genannten Belebungs- und Nachklärbeckens hatte sich bei gründlicher Untersuchung als wesentlich solider erwiesen als ursprünglich angenommen. "Die Substanz des Materials wurde zum Grund hin immer besser", erklärte Heinz Necker, der Inhaber des beauftragen Ingenieurbüros, in der Sitzung. Der Boden des Beckens sei ebenfalls intakt.

Diese Maßnahme starte demnächst, wie Bürgermeister Alfons Kühlwein ausführte. Einerseits müsse sie im Frühherbst wegen kühler werdender Temperaturen fertig sein. Andererseits – das merkte Heinz Necker an – dürfe laut Landratsamt ein durch die Bauarbeiten bedingter, so genannter "Notbetrieb" der Kläranlage nur vier Monate lang aufrecht erhalten werden.

Bei beiden Projekten greift die Verwaltung – und das bewährt und gern, wie Kühlwein lobte –, auf die Unterstützung des gemeindlichen Bauhofs zurück.

Unerheblich, ob vorbereitende Maßnahmen oder Abbrucharbeiten: Die Mitarbeit des Bauhofs helfe, Kosten zu sparen, sagte Alfons Kühlwein.

Gemeinderat Ludwig Kleiner erkundigte sich, ob das Gemeindeteam beide längerfristig laufenden Maßnahmen zeitlich bewältigen könne. Dies sei kein Problem, beruhigte Fronmeister Eberhard Dett.