Fanfarenzug Nusplingen: Naturtonmusiker aus dem Bäratal eröffnen das Deutschland Military Tattoo

Eine besondere, noch nie dagewesene Ehre ist dem Fanfarenzug Nusplingen in Landsberg am Lech zuteil geworden: Die Naturtonmusiker eröffneten das "Erste königliche Tattoo" auf deutschem Boden auf der Freiluftbühne im Schloss Kaltenberg.

Landsberg am Lech/Nusplingen (mik). Einen neuen Weg der Zusammenarbeit haben das Produktionsteam des Deutschland-Military-Tattoo und Heinrich, Prinz von Bayern, der Sohn des Burgherren von Schloss Kaltenberg und Urenkels des letzten bayerischen Königs, Prinz Luitpold von Bayern, beschritten und das erste königliche Tattoo auf deutschem Boden veranstaltet: in der Arena auf Schloss Kaltenberg.

Die Landsknechte des Fanfarenzugs Nusplingen liefen vor rund 10 000 Zuschauern durch Rauchschwaden und das Schlosstor in die Arena und lieferten gekonnt ihr eigens dafür kreiertes Tattooprogramm ab.

Regisseur Helmut Jäger, der in seiner Laufbahn mehr als 2500 Unterhaltungssendungen in der ARD moderiert hat, hatte sie mit der Aufgabe betraut, den musikalischen Bogen von der Landsknechtszeit zur heutigen Militär- und Marschmusik zu spannen.

Nach dem ersten Heuberg-Tattoo im Juni, bei dem der Fanfarenzug Nusplingen Gastgeber war, war es bereits das zweite Tattoo für die Naturtonmusiker in diesem Jahr. Die Dimensionen hingegen waren keineswegs zu vergleichen, fasste die Arena auf Schloss Kaltenberg doch mehr als zehn Mal so viele Zuschauer wie jene in Nusplingen.

Zusammen mit renommierten Musikformationen aus ganz Europa wie dem Fanfarenkorps der Genie aus den Niederlanden, der Royal British Legion Band and Corp of Drums Romford aus dem Vereinigten Königreich, den Fanfara Bersagliere Guglielmo Colombo di Lecco aus Italien und dem hessischen Musiccorps Großen Linden waren die Nusplinger um die Vorsitzenden Willi Schreiber und Marcel Weber für die musikalische Gestaltung des Abends mitverantwortlich.

Hinter den Kulissen der Kaltenberg-Arena bereiteten sich die Heuberger bei brütender Hitze auf den offiziellen Probenteil vor, und Helmut Jäger sparte nicht mit Lob. Nach den Proben beim ersten offiziellen Auftritt präsentierte der Fanfarenzug Teile seines musikalischen Repertoires, und auch die Fahnenschwinger begeisterten die zahlreichen Festivalbesucher.

Fahnenschwingern wird besondere Ehre zuteil

Nach dem Abendessen wurde es dann ernst, und schon bei der Aufstellung war die Anspannung aller Beteiligten zu spüren. In seiner Eigenschaft als Moderator stimmte Jäger die Besucher ein und kündigte dann die Nusplinger an, deren Landsknechte pünktlich um 19.52 Uhr in die Arena einzogen.

Nach einem kurzen Marsch zeigten sie eine Vielzahl von Formationen, die das Publikum begeisterten, und auch den Wurf- und Schwingeinlagen der Fahnenschwinger spendeten die Zuschauer viel Applaus.

Während Trommler und Fanfarenspieler unter tosendem Beifall um 20 Uhr wieder auszogen, wurde den Fahnenschwingern noch eine besondere Ehre zuteil: Acht Fähnriche bildeten das Spalier, durch das die "Massed Pipes an Drums of the World" zu ihrem Auftritt einliefen.

Das weitere Programm durften die Aktiven der Heuberger dann auf reservierten Plätzen verfolgen, ehe im abgesperrten Schlosshof das gelungene königliche Tattoo gefeiert wurde und manche Kontakt geknüpft wurden.

Nach einer kurzen Sommerpause geht es für die Nusplinger Musiker im Herbst mit weiteren Großauftritten weiter: beim Jubiläumsumzug anlässlich des 200. Cannstatter Wasen im September sowie beim weltgrößten Erntedankfest, dem Deutschen Weinlesefest in Neustadt an der Weinstraße, im Oktober.   Ein Anfängerkurs im Fanfarenspielen beginnt im September. Interessierte können sich bei Tambour Michael Klaiber unter Telefon 07429/91 08 33 unverbindlich informieren.