Für schnelles Internet werden in Nusplingen Glasfaserkabel verlegt. Foto: Pleul Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Im Juni wird entlang der Landesstraße 433 Glasfaser verlegt / Hohe Baukosten zu erwarten

Nusplingen. In drei Bauabschnitten wird die Gemeinde Nusplingen an das Backbone-Netz und somit an das schnelle Internet angebunden. Erwin Hauser vom Ingenieurbüro TI-Teleplan in Sulz, der im Auftrag der RBS Wave mit der Planung des Backboneausbaus betraut ist, stellte dem Gemeinderat die Pläne vor.

Der erste Bauabschnitt führt von der Gemarkungsgrenze Unterdigisheim entlang der L 433 bis zum Friedhof Nusplingen. Die Verlegung des Microrohrverbandes erfolgt auf einer Strecke von 1,3 Kilometer weitestgehend mit einem Kabelverlegepflug. Eine Straßensperrung sei bei der geschlossenen Bauweise nicht nötig, bei der Verlegung entstünden nur geringe Verkehrsbeeinträchtigungen. Das Spezialfahrzeug kann den Rohrverband auch hinter Leitplanken einbauen. Die Zustimmung des Landratsamts liegt vor. Der Microrohrverband besteht aus vier gebündelten PE-Röhrchen, in die jeweils ein Glasfaserkabel eingeblasen werden kann. Für die Backbone-Anbindung nach Nusplingen ist lediglich ein Kabel erforderlich. "Das System wird so langfristig ausgelegt, dass keine Engpässe entstehen", erklärte Hauser.

Die Verlegung entlang der Landesstraße  433 dauere je nach Bedingungen ein bis drei Tage, schätzte Hauser. Im Bereich eines großen Baumes beim Sportplatz und an der Kreuzung des Sägebachs wird die Trasse mittels Spülbohrverfahren ohne Aufbruch der Oberflächen hergestellt.

Der zweite Bauabschnitt soll schließlich das schnelle Internet nach Heidenstadt bringen. Auf der Strecke ist teilweise ein Rohr der Netze BW vorhanden, das genutzt werden soll; der Vertrag dazu sei schon vorbereitet. In der Ortslage Heidenstadt sind Trassen in herkömmlicher Bauweise erforderlich. Ein FTTB-Verteiler beim Bürgerhaus sorgt dafür, dass das Internet über die Leitung der Telekom in die Häuser gelangt. Die Anwohner haben so die Möglichkeit, von der Telekom zu einer höheren Bandbreite bei einem anderen Anbieter zu wechseln.

Zum zweiten Bauabschnitt gehört auch die Anbindung der Hardthöfe. Dort sind weitgehend Kabelleerrohre vorhanden, in die dann direkt Glasfaserkabel eingezogen werden.

Der dritte Bauabschnitt soll schließlich das schnelle Internet in den Kernort Nusplingen bringen. Entlang der Ortsdurchfahrt vom Friedhof bis zur Schule werden mehrere Microrohrverbände verlegt. Auf der gesamten Strecke plant die Netze BW ebenfalls Netzerweiterungen. "Die Arbeiten sollen gemeinsam als koordiniertes Vorhaben ausgeführt werden, um den einen oder anderen Euro einzusparen", erklärte Hauser.

Das Backbone-Projekt ist der erste Schritt für einen vollflächigen, langfristig angelegten Ausbau des FTTB-Netzes in Nusplingen. "Der FTTB- Ausbau der gesamten Ortslage wird wahrscheinlich über viele Jahre dauern. Deshalb muss die Planung von Anfang an ineinander passen", stellte Hauser klar. Die Ausschreibung für den ersten Bauabschnitt läuft, das Planungsbüro rechnet mit Baukosten in Höhe von rund 88 000 Euro.

Die Arbeiten sollen im Juni ausgeführt werden. Hauser wies darauf hin, dass der Markt sehr angespannt sei und mit relativ hohen Preisen sowie Wartezeiten zu rechnen sei. Der Ausbau der Abschnitte zwei und drei soll in den kommenden zwei bis drei Jahren erfolgen.