Optisch passten die Alte Schule und der Anbau (rechts) gut zusammen. So soll es wieder werden. Archiv-Foto: Weiger Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgerhaus Heidenstadt: Gemeinderat gibt Geld frei für Anpassung des Anbaus / SV will seinen Raum nutzen

Braucht der SV Heidenstadt einen Heizungsanschluss in seinem Vereinsraum, dem Anbau an das derzeit entstehende Bürgerhaus? Die Frage tauchte unerwartet auf im Gemeinderat.

Nusplingen-Heidenstadt. Es geht voran mit dem Bürgerhaus Heidenstadt. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat Nusplingen der Firma Möbel Rogg in Balingen den Auftrag erteilt, zum Preis von 6533 Euro eine Küche zu liefern und einzubauen – die Elektrogeräte mit Ausnahme der Spülmaschine sind dabei. Damit bleibt der Preis unterhalb der Kostenschätzung: 7140 Euro waren veranschlagt gewesen.

Zum Preis von 4844 Euro liefert die Heidenstädter Firma Kleiner Holzfachmarkt die Innentüren für Erd- und Dachgeschoss, wobei die Kostenschätzung von 4551 Euro diesmal leicht überschritten wird. Eine Firma vor Ort beauftragen zu können, begrüßte das Gremium allerdings einhellig.

Hoch schlugen die Wellen schließlich, als das Gremium über den Antrag des SV Heidenstadt debattierte, die Kosten für die Renovierungsarbeiten am Nebengebäude des Bürgerhauses zu übernehmen. Es soll optisch an das Bürgerhaus angepasst werden. Dazu ist es nötig, neue Dachrinnen anzubringen, das Garagentor zuzumauern, zwei neue Fenster einzubauen, die Fassade auszubessern und anzustreichen sowie einen Kamin anzuschließen. Eine neue Dacheindeckung, wie der Verein vorgeschlagen hatte, ist allerdings nicht drin, ebenso wenig die Isolierung des Dachbodens und ein neues Garagentor.

Der Anschluss gibt den Anstoß zur Diskussion

Anstoß zu einer längeren Diskussion war allerdings der Wunsch des SV, die Heizung und die Wasserleitungen seines Vereinsgebäudes wieder an das Bürgerhaus anzuschließen. So war es vor dem Abriss der Alten Schule gewesen. Die Verwaltung hielt dagegen, dass im Bürgerhaus künftig drei Räume in unterschiedlicher Größe für Bevölkerung und Vereine zur Verfügung stünden. Da sei es "einer Gemeinde schwer vermittelbar, auch noch einen vierten zu heizen", wie Bürgermeister Jörg Alisch sagte. Gemeinderätin Margit Öffinger – sie ist Schriftführerin im SV Heidenstadt – hielt dagegen, dass zum einen der Anbau und zum anderen die dort gelagerten Gegenstände, etwa die Häser der Fasnetsabteilung im SV, darunter leiden könnten, wenn gar nicht mehr geheizt würde. Wilfried Braun vom SV, der im Publikum saß, betonte, dass der Verein seit dem Abriss der Alten Schule auf Gasflaschen angewiesen sei, seinen eigenen Vereinsraum aber behalten wolle.

Alisch entgegnete: "Kosten von 30 000 bis 40 000 Euro kann ich im Kernort nicht vermitteln. Muss es sein, im Winter Besprechungen in dem Raum abzuhalten, wenn man nebenan ein beheiztes Gebäude hat?" Wilfried Braun sah das anderes: "Der Anschluss kostet vielleicht 2000 Euro und die Heizkosten zahlen wir schließlich selbst." Unterstützt wurde er von Margit Öffinger: "Es kommt hier so rüber, als ob der Sportverein viel Geld wolle", dabei wolle er nur die Wiederherstellung der bisherigen Bedingungen für seinen Vereinsraum.

Am Ende einigte sich das Gremium darauf, nochmals zu prüfen, wie hoch die Kosten für den Wiederanschluss der Heizung wären. Bei einer Enthaltung gab es außerdem sein Plazet zu den – noch nicht näher bezifferten – Kosten für die äußerliche Anpassung des Anbaus.