Hangrutsch: Landratsamt bestätigt Gesprächstermin im RP
Auf das Regierungspräsidium Tübingen verweist die Pressestelle des Landratsamtes Zollernalbkreis mit Blick auf die Anfrage unserer Zeitung zum Sachstand in Sachen Hangrutsch. Das beschäftigte sich am Freitag allerdings mit einer anderen "Katastrophe".
Nusplingen/Tübingen. "Übung, Übung, Übung!" schallt es durchs Telefon. Erst als die Mitarbeiterin der Pressestelle im Regierungspräsidium Tübingen erfährt, dass der Schwarzwälder Bote dran ist und eine Auskunft in Sachen Hangrutsch 2014 in Nusplingen haben möchte, verfällt sie in geschäftsmäßigen Ton und erklärt, dass sie Anfragen heute nicht beantworten könne: "Wir sind alle mit einer Katastrophenschutzübung beschäftigt!"
Das Landratsamt Zollernalbkreis hatte auf eine gleichlautende Anfrage zuvor auf das Regierungspräsidium verwiesen und nur so viel erklärt, dass es Anfang des Jahres die Landesstelle für Bautechnik, die am RP angesiedelt sei, um eine fachliche Einschätzung der Situation am Nusplinger Rutschhang gebeten habe. Dort sind drei Häuser unbewohnt, seit es Ende 2014 im Wohngebiet an der Hartsteige "zu massiven Rutschungen mit deutlichen Gebäude- und Straßenschäden" gekommen war, wie das Landratsamt schreibt.
Die Balinger Behörde hatte damals als Sofortmaßnahme die schrittweise Verfüllung der Baugrube und des Kellergeschosses Kirchwiesenstraße 35 mit grobem Schotter verfügt und den Anwohnern zweier weiterer Gebäude in der Hartsteige empfohlen, die Gebäude zu räumen, "da es sonst zur Evakuierung gekommen wäre". Seitdem seien alle drei Gebäude unbewohnt.
Außerdem hatte das Landratsamt ein Gutachten zu den Schadensursachen in Auftrag gegeben, regelmäßige Messungen der Hangbewegung und Bohrungen zum Bodenaufschluss veranlasst sowie ein "Mediationsverfahren zur gütlichen Lösung der Situation mit den Betroffenen eingeleitet".
Auf eine gütliche Lösung warten die Anwohner freilich bis heute, vier Jahre nach der Katastrophe. Ob sie nach dem Gespräch am 19. Dezember im Regierungspräsidium, an dem auch Vertreter des Landratsamts und der Gemeinde Nusplingen teilnehmen und dessen Termin das Landratsamt bestätigt hat, in greifbare Nähe rückt, wird sich zeigen. Das Regierungspräsidium selbst ist nach der Schutzübung am Freitag jedenfalls gut auf Katastrophen vorbereitet, auch wenn jene in Nusplingen für die betroffenen Familien noch kein gutes Ende genommen hat.