Dorffasnet: Tannenburgzunft schickt Kühlwein in Sonderurlaub

Von Katja Weiger

Nusplingen. Ein gesamter Ort uff d’r Gass: In Nusplingen schlagen am "Schmotzigen" die närrischen Wogen hoch – bekanntermaßen.

Der geliebte Feiertag der eingefleischten Narren beginnt im Bäratal früh: mit dem Hemadglonkerumzug und dem Tagwachtspielen des Fanfarenzugs. Dass die Musiker heuer etwas bleich ausschauten, lag weder an der Fasnet, noch am kalten Wetter, sondern schlicht an viel weißer Schminke. Die FZ-ler hatten sich – samt Fahnenschwingern – als Vampire unters Volk gemischt.

Hansele und Westerbergteufel, die ordentlich Schabernack trieben, befreiten in Nusplingen die Schul- und Kindergartenkinder. Bürgermeister Alfons Kühlwein indes wurde von Tannenburg-Zunftchef Richard Braun und seiner Mannschaft bewährt in Zwangsurlaub geschickt – und das, obwohl sich das Rathausteam in schicke Fliegenpilze verwandelt hatte.

Zur mittäglichen Stärkung für alle gab es im Narrenstaate Nuspilo ganz klassisch Narrensuppe – was auch sonst?

Dass es beim Narrensomen-Säen dicke Flocken schneite – warum musste Frau Holle gerade da Sonderschichten einlegen? – störte das ausgelassene Fasnetsvolk nicht. Die Spelzen kamen dennoch in den Boden.

Manch einem Zeitgenossen steckten die Sämannen eine gute Portion des kostbaren Guts in den Briefkasten. Zur Sicherheit.