Viele europäischen Länder waren zu Gast in Nusplingen, wo die Teufel tanzten und die Jäger auf der Pirsch waren. Foto: Klaiber

Am Bunten Abend wechseln sich Lachsalven und tolle Tänze ab. Akrobatische Höchstleistungen.

Nusplingen - Mit ihrem Bunten Abend haben die Nusplinger Narren ein aktuelles Thema des Jahres aufgegriffen: Am 25. Mai ist Parlamentswahl, und am Samstag lautete das Motto "Europa zu Gast in Nusplingen".

Vertreter sämtlicher europäischer Länder haben in der Festhalle eine kunterbunte Veranstaltung genossen. Nach einer spektakulären Eröffnungsfanfare begrüßte der Zunftmeister der Tannenburgnarren, Richard Braun, das närrische Volk, ehe das Programm mit dem Nusplinger Brauchtumstanz startete, der die Sage des "Westerberghannes" erzählt. Fortan nahmen die Moderatorinnen Elvira Mattes und Sandra Braun das Heft in die Hand und sorgten für einen kurzweiligen und spaßigen Übergang zwischen den einzelnen Programmpunkten.

Die Naturtonmusiker können es auch im Blues-Brothers-Häs

Mit fetzigen Rhythmen und vielen neu arrangierten Stücken ließ der Fanfarenzug Nusplingen die Halle beben. Das närrische Volk ließ die Naturtonmusiker, die nicht in der bekannten Landsknechtsuniform, sondern in einem "Blues Brother"-Outfit erschienen, nicht ohne Zugabe ziehen. Die mittlere Garde der Narrenzunft Tannenburg unter der Leitung von Martina Wizemann und Viola Veeser zeigte einen höchst anspruchsvollen Tanz, ehe Hausmeister Krause alias Andreas Riemer manche unbequeme Wahrheit aufdeckte und von Missgeschicken erzählte, die in der Heuberggemeinde während des vergangenen Jahres passiert sind. Dabei zeigte er sich auch als grandioser Sänger und Improvisationstalent und sorgte mit seinem DDR-Schwäbisch für Lachsalven.

Den traditionellen Gardetanz präsentierte die große Garde der Tannenburg-Zunft, und die jungen Frauen ernteten für den tollen Tanz lang anhaltenden Applaus. Einstudiert hatten sie ihn mit Hilfe von Karin Dett und Jasmin Braun. Nach einer Schunkelrunde ging es mit dem Teufel-Ballett und akrobatischen Höchstleistungen weiter. Da stockte manchem Zuschauer der Atem bei den mehrstöckigen Formationen.

Das Nusplinger Urgestein Zewe Horn ging diesmal als "Olaf von Obernheim" in die Bütt, zündete eine Lachrakete nach der nächsten, doch dieser Vortrag wäre bei Internisten mit Sicherheit auf scharfe Kritik gestoßen, denn nahezu jeder der Gäste hatte nach seinem Auftritt mit starkem Muskelkater im Zwerchfell zu kämpfen.

Mit dem schon traditionellen Männerballett-Tanz folgte dann der nächste Höhepunkt des Abends: Die jungen Burschen nahmen diesmal die zielsichere Nusplinger Jägerschaft aufs Korn, zogen aber auch weitere auffällig gewordene Personen aus dem Ort durch den Kakao. Erwartungsgemäß kamen die gereiften Knaben um eine Zugabe nicht herum.

Bei der Verlosung gewann pikanterweise Narrenmutter Johanna Braun das Hansele, das ihr von ihrem Sohn Richard freudig überreicht wurde, ehe sich die Akteure in einem stimmungsvollen Finale und mit einer Polonaise von ihrem tollen europäischen Publikum verabschiedeten.