Die Erhöhung der Kindergartenbeiträge fällt niedriger aus als zunächst geplant. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium zeigt sich mit der Erhöhung der Kindergartengebühren um sechs Prozent versöhnlich

Im Juli hatten die damals frisch eingesetzten Gemeinderäte noch heftig über die Erhöhung der Kindergartenbeiträge diskutiert. Nun scheinen alle eine versöhnliche Lösung gefunden zu haben.

Nusplingen. Die Vertreter des Gemeindetags, Städtetags und der Kirchenleitungen sowie der kirchlichen Fachverbände in Baden-Württemberg haben sich im Mai auf eine erforderliche Erhöhung der Elternbeiträge zum Kindergartenjahr 2019/2020 verständigt. Alle Verbände halten daran fest anzustreben, dass die Eltern in Zukunft bis zu 20 Prozent aller Kosten für die Kinderbetreuung bezahlen sollen.

Zu viel, fanden die Nusplinger Gemeinderäte. Im Juli gaben die neuen Gemeinderäte mit einer hitzigen Diskussion ihren Einstand. Zwar fiel im damaligen Vorschlag die Erhöhung für die Betreuung von Kindern über drei Jahren mit monatlich zwischen ein und drei Euro mehr noch recht moderat aus, doch für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren sollten die Eltern ordentlich in die Tasche greifen: 90 Euro mehr sollten Eltern für ein U3-Kind in der altersgemischten Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten berappen. Viel Geld für junge Familien, welche die Gemeinde eigentlich fördern möchte.

Die Konkurrenz in der näheren Umgebung ist zudem groß. Wandern auswärtige Kinder, die derzeit den Nusplinger Kindergarten besuchen, ab, fallen die Einnahmen weg, die man sich durch eine Erhöhung erhofft, rechnete damals Gemeinderat Hans Hager, der bis 2018 Kämmerer in Nusplingen gewesen war, vor. Der Tagesordnungspunkt wurde daraufhin verschoben; die Gemeinderäte stimmten Hagers Antrag zu, dass der Kirchengemeinderat seinen Beschluss-vorschlag überdenken sollte.

In der Oktobersitzung stellte Kämmerer Tobias Keller also die neuen Zahlen für die Elternbeiträge vor, mit der sich alle Gemeinderäte schließlich einverstanden erklärten. Das Gremium empfiehlt der Kirchengemeinde, die Erhöhung gemäß dem Vorschlag des Kindergartenausschusses wie folgt abzusegnen: Bei den Elternbeiträgen für die Kinder über drei Jahren bleibt alles wie beim Vorschlag im Juli: Ab dem 1. Dezember werden die Beiträge um drei Euro – das entspricht knapp drei Prozent – erhöht. Für die wöchentliche Betreuungszeit von 36 Stunden müssen Eltern künftig 117 Euro anstatt 114 Euro bezahlen, bei einer Betreuungszeit von 40 Wochenstunden vier Euro mehr: 152 Euro anstatt 148. Obwohl sich der Aufwand für die verlängerten Öffnungszeiten zwischenzeitlich erhöht hat, schlägt die Verwaltung keine stärkere Anhebung des monatlichen Elternbeitrags für die Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten vor.

Etwas teurer wird es für Eltern, wenn es um die Betreuung ihrer Kinder unter drei Jahren geht – allerdings fällt die Erhöhung der Elternbeiträge deutlich moderater aus als es sich im Juli abgezeichnet hatte: Sechs Prozent mehr müssen Eltern von unter dreijährigen Kindern künftig monatlich zahlen. Bei einer Betreuung von 30 Wochenstunden in der Krippe werden anstatt bisher 142 Euro ab Dezember 150 Euro fällig. Ebenfalls acht Euro mehr – nämlich 155 Euro – kostet die Betreuung von Kleinkindern über 36 Wochenstunden. 209 Euro anstatt 197 Euro müssen Eltern für eine Betreuung von wöchentlich 40 Stunden bezahlen.