Seit eineinhalb Jahren leitet Christine Kaiser die Kallenbergschule. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Schulleiterin Chrstine Kaiser berichtet über die Aktivitäten an der Kallenbergschule

Seit eineinhalb Jahren leitet Christine Kaiser die Geschicke der Kallenbergschule. Zum zweiten Mal nimmt sie am Ratstisch Platz, um den Gemeinderäten einen Abriss über die Geschehnisse an der Grundschule zu geben – und mit ihr kamen einige Elternvertreter in den Gemeinderat.

Nusplingen. "Wir haben eine tolle kleine Grundschule", sagt Kaiser vorweg. Mit derzeit 95 Schülern sei die Kallenbergschule nicht von einer Zusammenlegung betroffen. "Uns geht’s wirklich gut."

An der Schule unterrichten sechs Lehrerinnen, vier Sonderpädagogen und zwei Schulbegleiterinnen. In den eineinhalb Jahren, in dem Kaiser die Schule leitet, sei schon viel bewegt worden: Die Computerräume bekamen eine neue Ausstattung, eine Telefonanlage mit Notfalltelefon wurde installiert und die Küche im Lehrerzimmer wurde saniert. Zudem wurde die Verwaltung mit neuen Computern ausgestattet.

Einzig allein der Zustand der Toiletten bereitet der Schulleiterin Bauchschmerzen. Diese seien in die Jahre gekommen, wenig kindgerecht und schlichtweg eine Zumutung. Mit dieser Ansicht steht Kaiser nicht alleine da. Einige Vertreter des Elterngemeinderats sitzen im Publikum; die Mutter Katja Weiger-Schick verleiht Kaisers Forderung Nachdruck: "Diese Klos sind einfach eine Zumutung". Die "Pissrinne" im Jungenklo sei nicht mehr zeitgemäß und schlichtweg ekelhaft. Der Geruch sei kaum auszuhalten, weshalb sich auf Nachfrage in jeder Klasse einige Kinder meldeten, die behaupteten, einen Toilettengang während der Schulzeit zu vermeiden und dementsprechend wenig trinken. Viele Jungen würden zudem wild pinkeln.

Bürgermeister Jörg Alisch nimmt Kaiser und den Elternvertreter den Wind aus den Segeln; man könne sich wenig Hoffnung auf eine Sanierung im kommenden Jahr machen. Mit Blick auf die 2020 anstehenden Investitionen bleibe kaum Geld übrig für eine Toilettensanierung.

Besonders das Thema Inklusion beschäftigte im vergangenen Jahr die Schulleitung wie auch den Gemeinderat. In den Sommerferien wurden die Schulräume so umgebaut, dass auf die Bedürfnisse jedes Kindes eingegangen werden kann. Derzeit werden vier Inklusionskinder in der Kallenbergschule unterrichtet.

Schulsozialarbeiterin Carina Neumann ist zudem für einige Stunden wöchentlich in jeder Klasse unterwegs. Kaiser ist begeistert, dass der Inklusionsunterricht so gut läuft: "Bei uns an der Schule hat jedes Kind das recht so zu sein, wie es ist".

Unterrichtsausfall wird in der KiTa aufgefangen

Auch die Betreuung der Schüler ist immer wieder Thema – und damit auch das Thema Unterrichtsausfall. Die Schule verfügt über keine Lehrerreserve für Krankheitsvertretungen. "Leider fällt dadurch viel Unterricht aus", bedauert Kaiser. Glücklicherweise könnten die Kinder, die auf eine Betreuung während der Unterrichtszeit angewiesen sind, bei Unterrichtsausfall in die benachbarte Kita gehen. Derzeit wird an einem runden Tisch ein neues Konzept für den Mittagstisch ausgearbeitet. Derzeit nehmen am Dienstag 28 Kinder, donnerstags 25 Kinder das Essensangebot in Anspruch.

In Sachen Hausaufgabenbetreuung müsse sich die Schule etwas Neues überlegen. Derzeit machen Viertklässler mehr als die Hälfte der angemeldeten Kinder aus. Wenn diese auf eine weiterführende Schule wechseln, sähe die Lage ganz anders aus.

Im kommenden Schuljahr wechseln sechs Viertklässler ans Gymnasium, zwölf werden die Realschule besuchen, sechs die Werkrealschule. Im September werden 18 Erstklässler eingeschult, darunter zwei aus Unterdigisheim.

Kaiser betont in ihrem Bericht vor allem die herausragende Arbeit der Eltern. Seit diesem Schuljahr leiten auch Eltern AGs, wie die Lese-AG. In weiteren AGs spielen die Schüler außerhalb der Schulzeit Tennis, singen im Chor, lernen Schach und Blockflötespielen. "Ohne Hilfe von Außen würden wir so ein Programm nicht stemmen können", meint Kaiser.

In den kommenden Wochen möchte Kaiser, das Lehrerkollegium und die Schüler gemeinsam das Schulprofil überprüfen und analysieren, was die Kallenbergschule eigentlich ausmacht.