Die Nusplinger haben gut lachen: Ihre Zahl wächst weiter. Foto: Weiger Foto: Schwarzwälder Bote

Statistisches: Nusplingen legt seine Jahresbilanz 2017 vor

Es wimmelt von Zahlen im Jahresbericht der Gemeinde Nusplingen, den Bürgermeister Jörg Alisch in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt hat. Daraus geht unter anderem hervor: Die Nusplinger werden mehr.

Nusplingen. 1788 Einwohner waren zum 30. Juni 2017 mit Erstwohnsitz in Nusplingen gemeldet, davon 901 Männer, 887 Frauen und 146 Personen mit ausländischem Pass, was einer Quote von 8,17 Prozent entspricht. Laut Rechenzentrum müssten es am Jahresende 1789 Einwohner gewesen sein und weitere 100 mit Nebenwohnsitz. Damit steigt die Bevölkerungszahl zumindest leicht an – im Juni 2014 waren es 1770 Einwohner gewesen.

Gesunken sind 2017 gegenüber dem Vorjahreswert allerdings die Zahl der Geburten – von 17 auf zwölf – und der Eheschließungen – von 20 auf zehn. 27 Nusplinger sind gestorben – sieben mehr als 2016.

Deutlich gestiegen ist die Zahl der Baugesuche von 17 auf 31, darunter fünf Bauvoranfragen. Elf Baugesuche betreffen Wohnhausneubauten, vier Wohnungsum- und -anbauten, je vier landwirtschaftliche und gewerbliche Bauten und fünf Garagen sowie eine Nutzungsänderung. Zwei Antragsteller wollten ein Gebäude abreißen.

Stärker gewachsen als die der Menschen ist 2017 offenbar die Zahl der Hunde: 103 Hundesteuerbescheide hat das Steueramt verschickt – 13 mehr als vor Jahresfrist.

Weg frei für das Bürgerhaus in Heidenstadt

Was ist baulich passiert? Mit dem Abriss des Alten Schulhauses hat die Gemeinde den Neubau des Bürgerhauses Heidenstadt auf den Weg gebracht, den zweiten Bauabschnitt der Betonsanierung auf der Kläranlage abgerechnet – damit hat Nusplingen auf dieser Baustelle erst einmal Ruhe für längere Zeit. Sie hat die Bära-Brücke beim Friedhof sowie den Verbindungsweg zwischen Hohenbergstraße und Bergstraße fertiggestellt, das Bebauungsplanverfahren für das "Alte Rose Areal" abgeschlossen, so dass die Fläche jetzt bebaubar ist, in Festhalle und Hallenbad die Beleuchtung modernisiert, was laut Bürgermeister Jörg Alisch großes Sparpotenzial mit sich bringt, und im Herbst damit begonnen, das komplette Abwassernetz mit Kameras zu befahren.

Im Jahr 2018 steht nun noch die umfassende Sanierung der Wasser- und Kanalleitungen in der Bergstraße an.

Weit über Nusplingen hinaus dürften die Funde des Stuttgarter Naturkundemuseums bei der Grabungskampagne 2017 Beachtung gefunden haben: Rund 300 wissenschaftlich bedeutsame Fossilien haben die Paläontologen um Günter Schweigert im Plattenkalk geborgen, darunter einen voll ständig erhaltenen Meerengel der Art Pseudorhina acanthoderma, 120 Zentimeter lang, und zahlreiche Fische, darunter einen großen Fraßrest und ein kleines Exemplar des Quastenflossers Coccoderma suevicum.

Auch einen Erstnachweis haben die Nusplinger Wissenschaftler erbracht und eine Bennettiteen-Blüte der Gattung Williamsonia gefunden.

Bei einer Sonderausstellung über den Nusplinger Plattenkalk auf der Willibaldsburg im bayerischen Eichstätt haben 60 Exponate Beachtung gefunden. In Blaubeuren wurden bis vor vier Wochen außerdem weitere Stücke unter dem Motto "Als die Steine noch lebten" gezeigt.

Grabungsleiter Günter Schweigert war außerdem als Vortragsreisender aktiv und hat den Plattenkalk und die dortigen Funde präsentiert. Im Gegenzug war das Areal Ziel von Wissenschaftlern und Studenten aus Mainz, Kiel, München, Neu-Ulm und Zürich.