Der Vorstand des Fördervereins freut sich über Rainer Prewos Besuch – und sein Mitbringsel. Foto: Schwarzwälder Bote

Alte Friedhofskirche: Denkmalstiftung unterstützt Sanierung

Für die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ist die Alte Friedhofskirche St. Peter und Paul ein "herausragendes Kulturdenkmal", wie ihr Vorstandsvorsitzender Rainer Prewo schwärmt – Grund genug, die Turmsanierung zu unterstützen.

Nusplingen. "Wir schauen nicht nur nach den großen, berühmten", sagt Rainer Prewo mit Blick auf die Kulturdenkmäler in Baden-Württemberg. Der Vorstandsvorsitzende der Denkmalstiftung Baden-Württemberg strahlt mit der Sonne um die Wette, als er an der Alten Friedhofskirche St. Peter und Paul eintrifft, denn er weiß, dass er einige Menschen gleich sehr glücklich machen kann.

Die Vorstandsmitglieder des Fördervereins Alte Friedhofskirche St. Peter und Paul warten auf die 30 000 Euro, die Prewo als Zuschuss zur Turmsanierung mitbringt, und hoffen, dass sich weitere 32 000 Euro vom Landesdenkmalamt dazugesellen. Dass die beiden Institutionen miteinander kommunizieren, bestätigt Prewo – "und wir waren uns da einig", sagt er mit Blick auf den Wert des Nusplinger Wahrzeichens als Kulturdenkmal.

Schon vor Karl dem Großen – genauer: um 650 – habe an der Stelle eine Kirche gestanden, weiß Prewo. Die jetzige sei dann um das Jahr 1250 herum als romanische Kirche erbaut worden, das weitere Stockwerk und der Turm um 1500.

Bürgermeister Jörg Alisch, der kommissarisch den Förderverein führt, und die Mitglieder des Vorstands – Maria Stier, Hans Braun, Wilhelm Kleiner, Alfons Kühlwein und der frühere Vorsitzende Herbert Schäfer – wissen es sogar noch genauer: Von 1485 stamme das Fachwerk im Turm – kein Wunder, dass es dringend saniert werden muss. "Das Mauerwerk sitzt locker drin und muss neu befestigt werden", betont Kleiner. "Stellenweise sind die Balken marode. 25 Gefache müssen ausgewechselt werden, und zum Schluss muss ein neuer Putz drauf und der Turm neu gestrichen werden."

Mit 152 000 Euro an Kosten rechnen Förderverein und Gemeinde, und deshalb hat deren Kämmerer Hans Hager fleißig Zuschussanträge gestellt.

Schon einmal, 1980, war der Turm saniert worden, berichtet Kleiner weiter, doch bei der Großsanierung der Kirche 1996 bis 2003 "haben wir daran nichts gemacht". Große Überraschungen – davon gehen die Vorstandsmitglieder mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus – werden sie dennoch nicht erleben. Die Kosten, von denen 65 000 Euro die Gemeinde trägt, sollen im Rahmen des Anschlags bleiben.

Auch die musiktreibenden Vereine haben sich schon ins Zeug gelegt und beim Benefizkonzert kürzlich über 3500 Euro eingenommen. Dass weitere Spenden willkommen sind, fügt Jörg Alisch nur der Form halber hinzu: Liegt schließlich auf der Hand.

Rainer Prewo strahlt immer noch. Zum einen findet er in Nusplingen Fördervereins-Mitglieder vor, die so richtig mit Herzblut dabei sind, und zum anderen weiß er, dass das Geld der Denkmalstiftung dort bestens angelegt ist: "Ich freue mich wirklich sehr", betont Prewo, "weil das Projekt bestens zu unserer Förderaufgabe passt."

Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg fördert getreu ihrem Motto "Bürger retten Denkmale" vor allem private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren.

"33 Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts allein im Jahr 2017 unterstützt", sagt Vorstandsvorsitzender Rainer Prewo. Seit ihrer Gründung hat sie weit mehr als 1400 Vorhaben gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. 60 Prozent davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich sei das, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch erhebliche Mittel aus der Lotterie "Glücksspirale" erhalte.