Der Winterdienst tritt in Aktion –­ je seltener er das tun muss, desto glücklicher ist der Kämmerer. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Wärme tut der Kasse gut

Nusplingen (mak). Ob der Winter 2019/20 mit einer Durchschnittstemperatur von 4,1 Grad Celsius ein guter war, ist Auffassungssache. Für die Wintersportler war er es ganz bestimmt nicht, und auch Nusplingens Bürgermeister Jörg Alisch hätte sich, wie er in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats bekannte, aus atmosphärischen Gründen über ein bisschen Schnee und knackige Kälte gefreut. Ist auf dem Heuberg ja eigentlich nicht zuviel verlangt.

Man kann die Sache aber natürlich auch anders sehen – so wie Kämmerer Tobias Keller: Die Gemeinde Nusplingen hat im Winter 2019/20 39 039 Euro für ihren Winterdienst ausgegeben – im Winter 2018/19 waren es 74 298 Euro, also fast doppelt soviel, und im Winter 2017/18 sogar noch mehr, nämlich 79 458 Euro. Mit 903 Euro gab die Gemeinde lediglich ein Drittel dessen, was üblich ist, für die Geräteunterhaltung aus – der Durchschnitt der vergangenen Jahre belief sich auf 3043 Euro. Der Bedarf an Streugut betrug 57,6 Tonnen; ein Jahr zuvor waren es fast 90 Tonnen gewesen. Geringe Nachfrage drückt den Preis; als Konsequenz kostete die Tonne nur 72,21 Euro und damit über fünf Euro weniger als ein Jahr zuvor.

Auch der Bauhof profitierte vom warmen Wetter: Nur 371,75 Arbeitsstunden fielen im Winterdienst an, 65 weniger als im Vorjahr; die Maschinenstunden halbierten sich von 510 auf 253 Stunden. In beiden Rechnungen ist neben dem Räum- und Streudienst auch das Aufstellen von Fangzäunen und Schneepfählen berücksichtigt.