Gedränge an den Schulbussen soll in Corona-Zeiten der Vergangenheit angehören. Dafür will das Landratsamt sorgen. Foto: Arnold

Fahrzeuge sind überfüllt. Zusätzliche Wagen sollen Abhilfe schaffen. Bürgermeister kontaktieren das Verkehrsamt.

Nusplingen - Es hört sich dramatisch an: Die Schulbusse, die vom Meßstetter Schulzentrum nach Nusplingen und Obernheim verkehren, sollen total überfüllt sein. Vor kurzem soll dem Vernehmen nach ein Busfahrer mehrere Schüler an der Haltestelle stehen gelassen haben, weil der Bus zu voll gewesen sein soll.

In Zeiten der Corona-Pandemie bringt das die Eltern auf die Barrikaden: übervolle Schulbusse. Reagiert hat auch der Nusplinger Bürgermeister Jörg Alisch: "Es ist richtig, dass diese Situation bestanden hat. Ich habe deshalb beim Landratsamt interveniert und Kontakt zum Verkehrsamt aufgenommen." Seitens der Behörde wurde zugesichert, dass zusätzlich ein Fahrzeug nach Ende der fünften Unterrichtsstunde – ein "Verstärkungsbus" – eingesetzt wird. Der fährt zwar nicht bis nach Nusplingen, bietet aber eine Alternative für die Schüler aus Unterdigisheim, was bewirken soll, dass die Busse nicht mehr so voll sind.

Beschwerden auch aus den Nachbargemeinden

Alisch war aus der Bevölkerung auf die Situation aufmerksam gemacht worden. Besorgte Bürger hatten Fotos geschickt und auf die Corona-Lage hingewiesen. Laut dem Nusplinger Bürgermeister haben sich auch Meßstetten und Obernheim an das Verkehrsamt gewandt. Aus dem Verkehrsamt des Zollernalbkreises kam die Bestätigung, dass die Busse vom Schulzentrum Meßstetten in Richtung Nusplingen und Obernheim voll gewesen seien und deshalb nun Verstärkerbusse eingesetzt würden.

Die Probleme seien dem Landratsamt bekannt, heißt es von dort. Aus diesem Grund hat die Behörde, wie sie mitteilt, die Firma Maas damit beauftragt, den Verkehr von und zu den Meßstetter Schulen durch weitere Busse zu verstärken. Das betrifft Fahrt Nummer 62058: 6.45 Uhr ab Tieringen, Rathaus, über Schulzentrum Meßstetten (Realschule) bis Meßstetten, Bueloch Schule; Fahrt Nummer 61078: 6.43 Uhr ab Nusplingen, Marktplatz, bis Meßstetten, Burgschule; Fahrt Nummer 61118: 6.49 Uhr ab Oberdigisheim, Rathaus, bis Meßstetten, Burgschule; Fahrt Nummer 61098: 6.50 Uhr ab Obernheim bis Meßstetten, Realschule; Fahrt Nummer 62132: 7.43 Uhr ab Tieringen bis Meßstetten, Realschule, und Fahrt Nummer 61268: 11.54 Uhr ab Meßstetten, Gymnasium, bis Obernheim.

Landratsamt will die Fahrgäste lenken

"Die Probleme sind jedoch nicht immer über zusätzliche Fahrzeuge zu lösen", teilt das Landratsamt mit. "In manchen Fällen bedarf es einer Lenkung der Fahrgäste." So stünden Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Meßstetten nach der sechsten Stunde drei Fahrtmöglichkeiten in Richtung Unterdigisheim zur Verfügung. Oberdigisheimer Schüler könnten von dort jeweils noch zwei Fahrtmöglichkeiten für die Weiterfahrt nutzen, während nach Obernheim und Nusplingen jeweils nur noch ein Fahrzeug unterwegs sei.

"Die Kapazitäten der Fahrzeuge sind insgesamt ausreichend, um alle Schüler unter Beachtung der vom Verkehrsministerium festgelegten Höchstgrenzen zu befördern, jedoch verteilen sich die Schüler derzeit noch nicht gleichmäßig auf die einzelnen Busse", sagt die Behörde. Deshalb sei darauf zu achten, dass Ober- und Unterdigisheimer Schüler sich je nach aktueller Auslastung der Fahrzeuge auf die Fahrten verteilten. Das sei in der Praxis nicht einfach sicherzustellen und stelle die Busfahrer vor große Herausforderungen. "Deshalb haben wir die Stadt Meßstetten gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass die Firma Maas vorübergehend von Lehrkräften unterstützt wird, bis sich alles eingespielt hat." Das Landratsamt behalte die Entwicklung weiterhin im Auge und stehe im engen Austausch mit allen Beteiligten. "Sollte sich zeigen, dass weitere Busse zur Entlastung notwendig sind, werden wir diese beauftragen."