Die SG Scutro (in Blau) geht mit denkbar schlechten Vorzeichen in die neue Saison. Foto: Archiv

Landesliga: Kader der SG besteht zum Auftakt nur aus fünf fitten Spielern / Vorbereitung war ein Auf und Ab

Die Vorzeichen könnten für die ambitionierte Mannschaft der SG Scutro kaum schlechter sein. Zum Saisonstart gegen die HSG Hanauerland fallen reihenweise Spieler aus. Coach Axel Schmidt will "alles auffahren, was nur irgendwie möglich ist."

Landesliga: SG Scutro - HSG Hanauerland (Samstag, 20 Uhr). Mit Henk de Weijer, Simon Heitzmann, Robin und Nick Dittrich sowie Kai Schrempp stehen Schmidt lediglich fünf fitte Spieler zum Heimauftakt der SG gegen die HSG zur Verfügung. Jonas Welle wird nach zwei Wochen ohne Training erst am Samstag wieder zur Mannschaft stoßen können. Hinter den drei Torhütern Kevin John (Ellenbogen), Chris Krajnc (Fuß) und Sascha Rauer (Hüfte) stehen dicke Fragezeichen. Maximilian Lischke (Knie), Florian Kopf (Sprunggelenk) und eventuell auch Nico Eble (Knie) werden ebenfalls nicht auflaufen können. Jannik John konnte in der Vorbereitung bisher keine Einheit absolvieren und den A-Jugendlichen Luca Winter plagen schon länger Knie- und Ellenbogenprobleme.

Testspiel gegen Herbolzheim macht Mut

In welcher Form eine spielfähige Mannschaft aktiviert werden kann, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Eines ist hingegen sicher: "Die Spieler und die Fans fiebern seit Monaten dem Saisonstart entgegen. Herausforderungen sind da, um angenommen zu werden, also werden wir alles auffahren, was irgendwie möglich ist und die Willstätter vor möglichst große Aufgaben stellen", so ein sichtlich gefasster Schmidt, der erst am Dienstag die Verletzungen von Lischke und Eble hinnehmen musste.

Die ganze Vorbereitung war ein ständiges Auf und Ab. Nach einer guten und gewinnbringenden Trainingswoche folgte eine Woche voll mit Urlauben, Geburtstagen oder Hochzeiten. Ein richtiger Trainingsrhythmus konnte somit zu keinem Zeitpunkt aufgenommen werden. Dennoch sorgte das Team am vergangenen Donnerstag mit einem überzeugenden Auftritt gegen den TV Herbolzheim für einen Lichtblick. Gerade die Angriffsleistung machte Hoffnung auf eine ansehnliche Saisoneröffnung in der Offohalle.

Team spielt erstmals in der Formation

"In unserer 3-2-1 Abwehr haben immer wieder Kleinigkeiten gefehlt. Wir waren oftmals den entscheidenden Schritt zu spät und das nutzt ein Südbadenligist wie Herbolzheim aus. Da unser Gegner aus Willstätt allerdings ebenfalls die Qualität hat, ohne Probleme in der Südbadenliga zu spielen, müssen wir die restlichen Einheiten nutzen, hier noch einen Schritt nach vorne zu machen", so der Sportliche Leiter der SG, Bernhard Eble.

Aufgrund der Personalsituation wird es allerdings ohne Zweifel zu Abstimmungsschwierigkeiten kommen. "Egal wer am Samstag aufläuft, die Jungs werden in dieser Form vorher noch nicht zusammen im Abwehrverbund gestanden haben", so Schmidt, der trotz aller Widrigkeiten einen sehr motivierten Eindruck vermittelt.

Die neugegründete SG Scutro kann nur auf eine schnelle Genesung der Leistungsträger hoffen. Der ohnehin bereits dünne Kader wird die derartigen Personalsorgen jedenfalls nicht dauerhaft abfedern können. Dass mit der Reserve des TV Willstätt, welcher in der dritten Bundesliga aktiv ist, gleich der Meisterkandidat Nummer eins in die heimische Halle kommt, macht die Aufgabe nicht gerade leichter. Gerade aufgrund des dezimierten Kaders braucht die Mannschaft jede mögliche Unterstützung von der Tribüne. "Wir freuen uns wahnsinnig, endlich wieder Handball vor Zuschauern spielen zu können. Es ist gefühlt eine Ewigkeit her und egal wer am Samstag aufläuft: Jeder wird brennen", so Nick Dittrich.