Nachdem die Sanierung des teilweise marode gewordenen Dachstuhls der 14-Nothelfer-Kapelle am östlichen Ortsrand von Harthausen inzwischen abgeschlossen ist, ist man jetzt im Innern des Kirchleins aus der Mitte des 18. Jahrhunderts dabei, das nicht alltägliche Deckengemälde denkmalgerecht zu restaurieren.
Speziell für das Deckengemälde ist beim Förderverein für das von den Einheimischen meist nur als „ Käppele“ bezeichnete barocke Kleinod eine Spende in Höhe von 6200 Euro von den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken eingegangen. Zwei Fachrestauratorinnen sind nunmehr dabei, das Marienbild mit der Schutzmantelmadonna nach einer gründlichen Reinigung und der Schließung etlicher Risse auch farblich wieder aufzufrischen. Das Bild entstand nicht während der Bauzeit, sondern wurde 1953 im Zuge einer grundlegenden Sanierung von Pater Tutilo aus dem Benediktinerkloster Beuron, einem Freund des damaligen Ortspfarrers Konrad Grom, an die Decke der Nothelferkapelle gemalt.
Kirchliche Würdenträger sind verewigt – Harthauser Kinder als Engel
Auf dem großen Gemälde mit Gottvater im Himmel und der Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind erkennt man zudem damals bekannte kirchliche Würdenträger wie den damaligen Papst Pius XII., den Freiburger Erzbischof Wendelin Rauch sowie den in Polen von 1953 bis 1956 wegen seiner antikommunistischen Haltung inhaftierten Kardinal Stefan Wyszynski, den 2021 Papst Franziskus selig gesprochen hat. Damit ist dieses Werk auch ein Dokument der Kirchengeschichte. Für die Darstellung der Engel, die im Bild an verschiedenen Stellen auftauchen, standen damals Harthauser Kinder aus der Nachbarschaft der Kapelle Modell, und auch der damalige Pfarrer Konrad Grom ist ebenfalls darauf verewigt.
Mit feinem Pinsel zu Werke
Christina Brauchle und Claudia Zerlaut vom Restaurierungsatelier Erich Buff aus Sigmaringen gehen mit feinem Pinsel zu Werke und verleihen jedem Detail des Gemäldes mit jedem Strich wieder neuen Glanz. Da für die Dachstuhlsanierung die gesamte Kapelle außen wie innen seit einigen Monaten ohnehin eingerüstet steht, nutzen die beiden Restauratorinnen die Gelegenheit, zudem vorhandene Schadstellen und Risse in der Decke und an den Seitenwänden auszubessern und farblich anzugleichen. Fördervereinsvorsitzender und Ortsvorsteher Emil Oswald ist immer wieder vor Ort und freut sich über den Fortgang der Sanierung im „ Käppele“, das schon bald nach seiner Erbauung durch eine Schenkung des nach Wien ausgewanderten Erbauers Gregor Hagg in den Besitz der politischen Gemeinde kam. Oswald zeigt sich zuversichtlich, dass nach den demnächst abgeschlossenen Arbeiten im Inneren auch die Außenfassaden unter tatkräftiger Mithilfe engagierter Bürger mit einem neuen Anstrich versehen werden.