Freude sieht anders aus: Gegen Bremen war für den VfB mehr als nur ein 1:1 drin Foto: Getty

Enttäuschung beim VfB Stuttgart: Trotz einer überlegenen ersten Halbzeit müssen sich die Roten im Kellerduell gegen Werder Bremen am Ende mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Stuttgart rückt damit immerhin von dem 18. auf den 17. Tabellenplatz auf und gibt die rote Laterne an 1899 Hoffenheim ab.

Stuttgart - Enttäuschung beim VfB Stuttgart: Trotz einer überlegenen ersten Halbzeit müssen sich die Roten im Kellerduell gegen Werder Bremen am Ende mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Stuttgart rückt damit immerhin von dem 18. auf den 17. Tabellenplatz auf und gibt die rote Laterne an 1899 Hoffenheim ab.

Nach dem 1:4 gegen Dortmund nahm Interimscoach Jürgen Kramny zwei personelle Wechsel vor: Serey Dié und Toni Sunjic kehrten in die Startelf zurück und ersetzten Georg Niedermeier und Alexandru Maxim. Beide Mannschaften begannen behutsam und waren zunächst auf Sicherheit bedacht. Der VfB verbuchte allerdings mehr Ballbesitz und fand besser ins Spiel als die Grün-Weißen. Der erste vielversprechende Angriff lief über die linke Bremer Seite: Christian Gentner steckte den Ball durch zu Daniel Schwaab, der aus spitzem Winkel am Werder-Keeper Felix Wiedwald scheiterte (11.). Kurz darauf kam Stuttgart zu seinem ersten Eckball. Dieser sorgte auch gleich für Gefahr. Filip Kostic brachte von rechts die Hereingabe in den Strafraum, Wiedwald flog an der Kugel vorbei und Timo Baumgartl setzte zum Kopfball an, der den linken Pfosten nur knapp verfehlte (15.). Der VfB blieb am Drücker und kam so zur nächsten Gelegenheit. Kostic passte von der linken Seite scharf und flach in die Mitte, wo Timo Werner heranrauschte und einschieben wollte, doch der Ball hoppelte dem Stürmer Millimeter über den Fuß (21.).

Von den Bremern gab es offensiv wenig zu sehen. Zu unruhig und fehlerbehaftet war ihr Spiel. Die Mannen mit dem Brustring verpassten sogar die ein oder andere Kontermöglichkeiten, weil sie nicht schnell genug umschalteten. Die Partie hätte in dieser Phase sogar kippen können. Denn als Anthony Ujah in den Strafraum eindrang, traf Baumgartl den Angreifer am Schienbein und brachte ihn zu Fall (30.). Zum Glück für den VfB blieb der Elfmeterpfiff allerdings aus. Offenbar hatte Schiedsrichter Florian Meyer keinen guten Blickwinkel.

Stuttgart mit verdienter Führung zur Halbzeit

Bremen versuchte suchte nun vermehrt mit hohen Bällen den Weg nach vorne. Das Bemühen blieb jedoch ohne Erfolg. Stattdessen kamen die Stuttgarter immer wieder leicht in Ballbesitz und setzten dann zum Beispiel auf die auf die Schnelligkeit von Kostic. Dies zahlte sich schließlich aus. Der Serbe zündete auf links den Turbo, flankte volley kurz vor der Grundlinie auf halbrechts in den Sechzehner, wo Lukas Rupp den Ball aus der Luft stoppte und diesen unter die Querlatte hämmerte (33.) – das verdiente 1:0. Einige Minuten später war es wieder Kostic, der seinem Gegenspieler entwischte. Wiedwald konnte den Flankenversuch aber in letzter Not abfangen (38.). So blieb es zur Pause bei der 1:0-Führung.

Der zweite Durchgang begann etwas ruppig. Beide Seiten leisteten sich teils überharte Zweikämpfe. Der Leidtragende: Zlatko Junuzovic. Nachdem der Bremer Mittelfeldakteur von Baumgartl plump über den Haufen gerannt wurde, musste der Österreicher kurze Zeit später ausgewechselt werden.

Werder kommt zurück in die Partie

Dennoch trauten sich die Norddeutschen nun etwas mehr zu. Nach einem weiten Schlag von Fin Bartels gelangte die Kugel zu Ujah, dessen Abschluss aus rund 14 Metern VfB-Schlussmann Przemyslaw Tyton stark parierte – die erste Torchance für die Gäste, wohlbemerkt erst nach 60 Minuten. Das Spiel gestaltete sich nun offener als im ersten Durchgang. Stuttgart musste mehr tun, auch weil die Werderaner nun durch früheres Pressing häufiger den Ball eroberten.

So kamen die Bremer erneut vors Stuttgarter Tor, als sich das Glück gegen den VfB wendete. Fritz zog zentral aus rund 20 Metern ab, und der Ball sprang abgefälscht vor die Füße von Ujah, der sich die Chance nicht nehmen ließ und aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich einnetzte (71.). Der VfB schien den Schock schnell verdaut zu haben und war direkt um eine Antwort bemüht, doch in der Offensive mangelte es an Durchschlagskraft.

Die Schlussphase war angebrochen. Beide Teams wollten den Siegtreffer erzwingen. Beinahe gelang dies den Bremern. Levin Öztunali kam auf engstem Raum an der Strafraumgrenze zum Abschluss, doch die Latte rettete für den bereits geschlagenen Tyton (85.). Wenig später ging es in die andere Richtung: Rupp setzte sich auf rechts durch und spielte eine flache Hereingabe auf Werner, der aus fünf Metern jedoch an einer blitzschnellen Reaktion von Wiedwald scheiterte (86.). So blieb es bei einem leistungsgerechten 1:1.

Stimmen zum Spiel

Jürgen Kramny (Interimstrainer VfB Stuttgart): „Wir sind alle enttäuscht, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. In der ersten Halbzeit war es gut, dann haben wir nachgelassen. Wir dürfen nicht zu passiv werden und müssen längere Phasen haben, wo wir das Spiel kontrollieren.“

Viktor Skripnik (Trainer Werder Bremen): „Wir sind zurückgekommen, damit können wir zufrieden sein. In der ersten Halbzeit haben wir zu ängstlich gespielt.“