Grenzenloser Jubel: Filip Kostic (oben) mit Martin Harnik (li.) und Daniel Ginczek. Klickt euch durch die Noten für die Roten. Foto: dpa

Der VfB Stuttgart gewinnt beim SC Paderborn mit 2:1 und sichert sich den Verbleib in der ersten Fußball-Bundesliga. Daniel Didavi und Daniel Ginczek schießen die Stevens-Elf auf Platz 14. Wir haben die Noten für die Roten und wagen einen Rückblick auf die abgelaufene Saison.

Paderborn - „Tonnenweise Ballast ist von unser Schultern abgefallen“, sagte der Stuttgarter Kapitän Christian Gentner nach dem 2:1-Sieg gegen den SC Paderborn. Den knapp 1800 mitgereisten VfB-Anhängern und den Fans vor der TV-Geräten wird es nicht anders gegangen sein. Die Partie in der ausverkauften Benteler-Arena diente als ein Spiegelbild der gesamten Saison der Schwaben. Nach einem schwachen Start geriet die Stevens-Elf durch einen Treffer von Paderborns Marc Vucinovic früh in Rückstand, mühte sich mit viel Engagement über die gesamte Spielzeit und belohnte sich mit den Treffern von Daniel Didavi (36.) und Daniel Ginczek (72.) – mit einem Sieg und dem Verbleib in Liga eins.

In unserer Analyse blicken wir auf die vergangenen 34 Spieltage zurück und zeigen die Tops und Flops einer über lange Strecken schwachen Saison, die mit dem Sieg am letzten Spieltag auf Platz 14 für die Jungs mit dem roten Brustring endete. Die Platzierung wird aber nicht über eine schwache Saison mit vielen negativen Momenten hinwegtäuschen. In dieser Spielzeit verschliss der VfB mit Armin Veh und Fredi Bobic nicht nur einen Star-Trainer und einen Manager, sorgte auch für einige Tiefpunkte, die in den Geschichtsbüchern stehen bleiben werden.

An 16 Spieltagen belegte der VfB Tabellenplatz 18

An 16 Spieltagen belegte der VfB Tabellenplatz 18 und war damit häufiger Bundesligaschlusslicht als in den bisherigen 49 Bundesligaspielzeiten zusammen (13 Mal). Den Schwaben gelang darüber hinaus in 13 Partien kein Treffer. Diese Bilanz wurde bisher nur in der Saison 1998/99 unterboten (14 Mal). Vor heimischem Publikum hat die Stevens-Elf magere 19 Punkte zu Stande gebracht und stellte damit den historischen Negativwert der letzten beiden Spielzeiten ein. Das peinliche Erstrunden-Aus im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum haben dabei viele Anhänger schon vergessen.

Trotz aller Negativerlebnisse hat der VfB den Klassenerhalt aber noch geschafft – und das aus gutem Grund. Cheftrainer Huub Stevens behielt in den entscheidenden Momenten die Ruhe und schenkte seinen Spielern das Vertrauen, welches sie ihm mit einem starken Schlussspurt zurückzahlten. Mit drei Siegen in den letzten drei Partien sorgte die Mannschaft um Kapitän Christian Gentner für ein versöhnliches Ende einer völlig verkorksten Saison. Die wiedergefundene Offensivstärke, die mannschaftliche Geschlossenheit sowie die Rückkehr von Schlüsselspielern wie Daniel Didavi und Antonio Rüdiger ließ die Schwaben in der Schlussphase der Saison wieder aufleben und den zweiten Abstieg nach 1975 im letzten Moment abwenden. Unsere Note für die Roten für diese Saison fällt daher wohlwollend aus. Durch einen Kraftakt in den letzten Wochen hat der VfB einige Sympathien und Fanherzen zurückgewonnen und sich die Note 4 erkämpft. Klassenziel erreicht, Besserung in Sicht.