Die Nosferatu-Spinne breitet sich offenbar immer weiter im Südwesten aus. Foto: dpa/Robert Pfeifle

Ihr ursprüngliches Zuhause ist der Mittelmeerraum. Doch die Nosferatu-Spinne ist in den vergangenen Jahren immer häufiger auch in Baden-Württemberg gesichtet worden.

In Stuttgart, Ludwigsburg und rund um den Bodensee ist die Nosferatu-Spinne in den vergangenen Jahren immer wieder gesichtet worden. Naturschützer wollen nun mehr über die Ausbreitung in Baden-Württemberg erfahren und sammeln Daten zu einzelnen Sichtungen der Gruselspinne auf einem Online-Portal.

Obwohl die exotische Spinnenart eigentlich im Mittelmeerraum und in Nordafrika zu Hause sei, werde der nächtliche Jäger mit dem gruseligen Namen seit einigen Wochen auch im Südwesten zunehmend gemeldet. „Ziel ist es, mehr über das Vorkommen dieser Art und ihre möglicherweise durch den Klimawandel und andere Faktoren bedingte Ausbreitung in Deutschland zu dokumentieren“, sagte Robert Pfeifle vom Naturschutzbund (Nabu) am Dienstag.

Erstmals wurde die sogenannte Kräuseljagdspinne (Zoropsis spinimana) mit einer Körperlänge von ein bis zwei Zentimetern und einer Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern im Jahr 2005 in Baden-Württemberg nachgewiesen. „Seitdem hat sie sich, wahrscheinlich mit Hilfe des Güter- und Warenverkehrs, vor allem entlang der Rheinschiene verbreitet“, schätzt der Nabu. Die erste Sichtung war in Freiburg.

Die Spinnenart hält sich vor allem an Gebäuden und um diese herum auf, sie krabbelt an Hauswänden hinauf oder wird an Gartenhäuschen, Balkonen und Terrassen wahrgenommen. Ihren Namen verdankt sie der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Filmfigur „Nosferatu“ erinnert.

So wirkt das Gift der Spinne bei Menschen

Eine übermäßige Angst vor der Spinne muss man laut Nabu aber nicht haben. „Nähert sich etwas so Großes wie ein Mensch, wird auch die Nosferatu-Spinne nicht angreifen, sondern versuchen zu fliehen“, sagt Pfeifle. „Wird sie in die Enge getrieben, kann es vorkommen, dass sie zu beißen versucht.“ Beiße sie, sei das bei Menschen in der Regel mit einem Bienen- oder Wespenstich zu vergleichen.

Die Online-Plattform organisiert der Nabu gemeinsam mit dem Netzwerk Naturgucker, das sich für Beobachtungen in der Natur engagiert.