Insbesondere auch im Metallbereich sind noch Lehrstellen zu finden. Foto: Archiv

Positiver Trend und Berufschancen mit dualem System in der Region Nordschwarzwald.

Nordschwarzwald - Die wirtschaftlichen Entwicklungen, der Bedarf an Fachkräften und die guten Zukunftsaussichten der Ausbildungsberufe bestärken offensichtlich viele mittelständische Betriebe in der Region, die Ausbildung zu fördern.

"Vor allem verzeichnen wir eine positive Erwartung bei kleinen Firmen", erklärt Burkhard Thost, Präsident der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald. In den ersten drei Monaten dieses Jahres verzeichnete die IHK Nordschwarzwald eine Steigerung von rund acht Prozent bei neuen Ausbildungsverträgen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

"Zwar ist es noch zu früh, um verlässliche Aussagen für die Entwicklung des Ausbildungsjahres 2016 zu machen", erklärt Thost, "doch nach den bisher geführten Gesprächen der Ausbildungsberater der IHK zeigt sich, dass Unternehmen aller Branchen verstärkt Ausbildungsplätze anbieten. Viele große Betriebe in der Region Nordschwarzwald haben ihren Bedarf bereits frühzeitig decken können."

Thost geht davon aus, dass bis zum Ausbildungsstart im September 2016 das Ausbildungsangebot der Unternehmen hoch bleiben wird. Ganz besonders gilt das auch für Umsteiger der Hochschulen nach ersten Studiensemestern: Hier erhält die Karriere junger Menschen mit praktischem Bezug einen dauerhaften Schub.

Bis Ende Februar wurden 780 Ausbildungsverträge abgeschlossen – davon etwa zwei Drittel in kaufmännischen und etwa ein Drittel in technischen Berufen. Rund 30 Ausbildungsplätze wurden von der IHK Nordschwarzwald neu eingeworben und 20 Unternehmen konnten erstmals als Ausbildungsbetriebe gewonnen werden.

Die Ausbildungsberater der IHK weisen darauf hin, dass in der IHK-Lehrstellenbörse aktuell noch mehr als 350 offene Ausbildungsplätze gemeldet sind. Dies gilt insbesondere für die kaufmännischen, gewerblich-technischen Metall- und Elektroberufe, wie für die Dienstleistungsberufe, beispielsweise aus der Gastronomie.

"Beratung in diesen Fragen ist wichtig", sagt Georg Milo, Bereichsleiter für Ausbildungsfragen und rät jungen Menschen, die sich für diese Zukunftsberufe interessieren, sich mit den IHK-Beratern in Verbindung zu setzen.

"Nach unseren Recherchen interessieren sich wieder mehr Jugendliche für die duale Ausbildung, schließlich sichert sie nachhaltigen Erfolg im Berufsleben. Ein klarer Erfolg der Initiativen im Übergang Schule-Beruf. Das ist sehr erfreulich und zeigt, dass sich das Engagement zur Berufsorientierung lohnt. Gerade die Ausbildungsbotschafter leisten hier richtig tolle Arbeit", so Milo.

Aufmerksamkeit schenken die IHK-Fachleute der Ausbildungsreife der Jugendlichen. "Die Anforderungen in allen Berufen sind hoch", sagt Burkhard Thost.

"Deshalb achten die Betriebe natürlich auf die Noten im Schulabschlusszeugnis. Dabei ist das Zeugnis aber nicht das einzige Kriterium. Praktische Begabung, persönliche Zuverlässigkeit und gute Umgangsformen sind fast ebenso wichtig wie ein ordentliches Schulzeugnis."