Die Hälfte aller Alkoholfahrten mit mehr als 1,1 Promille
Auffällig ist das Bild, das sich in dieser Hinsicht für den Kreis Calw ergibt. Nicht nur, dass die Zahl der Getöteten von drei auf 17 heraufschnellte – mit diesen 17 liegt der Kreis Calw im Polizeipräsidium auch an der Spitze bei den Verkehrstoten 2019. Im Kreis Freudenstadt waren es 15, im Enzkreis acht und in Pforzheim einer. Einen Toten gab es auf der Autobahn im Bereich des Präsidiums.
Im Kreis Calw waren unter den Verkehrstoten acht Autofahrer, drei Mitfahrer im Auto, drei Motorradfahrer, zwei Fußgänger und ein Lastwagenfahrer. Was das Alter angeht, waren es vier junge Erwachsene und fünf Senioren. Ein echter Schwerpunkt – ob nun örtlich gesehen als auch mit Blick auf die Verkehrssituation – sei nicht zu erkennen, heißt es im Bericht des Präsidiums Pforzheim.
Das letzte Mal, dass es so viele Tote auf den Straßen des Kreises gab, war im Jahr 2012. Mehr Verkehrstote gab es zuletzt im Jahr 2004 mit 18.
Bei den Unfallursachen mit Personenschaden gab es den größten Sprung bei der Ursache "Überholen". Da sank der Wert von 36 auf 21 – um mehr als 41 Prozent. Spitzenreiterin bei den Unfallursachen ist die Vorfahrtsverletzung (61 Unfälle), dicht gefolgt von der Geschwindigkeit (60 Unfälle). Einen deutlichen Anstieg von 17,1 Prozent gab es bei den Unfällen mit Fußgängern. Insgesamt verunglückten im Kreis Calw 47 Fußgänger, 20,5 Prozent mehr als 2018. Um 18,4 Prozent stieg die Zahl der Unfälle mit Radfahrern. An diesen waren auch elf Pedelecs beteiligt.
Einen deutlichen Rückgang gab es bei den Unfällen mit Motorradfahrern. In dieser Kategorie gab es im Kreis Calw einen Rückgang von 27,4 Prozent auf 82 Unfälle.
Besorgniserregende Ergebnisse ergaben die Alkoholkontrollen im vergangenen Jahr in der Region. Nicht nur dass die Polizei 686 Fahrten unter Alkoholeinwirkung registrierte – ein Plus von 19,5 Prozent. Die Zahl der Fälle, in denen die Polizei den Fahrern "absolute Fahruntüchtigkeit" attestieren musste – das geschieht ab einem Wert von 1,1 Promille – lag bei 335. Das bedeutet einen Anteil an allen Alkoholfahrten von fast 50 Prozent. "Erschreckend", so der Kommentar der Verantwortlichen im Präsidium Pforzheim, sei die Tatsache, dass bei einem Viertel der folgenlosen Trunkenheitsfahrten, der gemessene Blutalkoholwert bei 1,6 Promille oder mehr lag.
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