Soll sich nicht wiederholen: Mehr als 40 Schafe von Gernot Fröschle in Nonnenmiß starben Ende April nach einer Wolfs-Attacke. Foto: dpa

CDU-Abgeordneter Hans-Joachim Fuchtel begrüßt Entscheidung der EU-Kommission. Auch Gernot Fröschle findet Regelung hilfreich.

Nordschwarzwald - Der CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Fuchtel begrüßt die aktuelle Entscheidung der Europäischen Kommission, wonach es in den nationalen Staaten jetzt möglich ist, Landwirten, die Vorsorge gegen Wolfrisse treffen müssen, bis zu 100 Prozent zu zahlen. "Doch wir müssen auch bei der Entnahme von Wölfen weiterkommen", betont der CDU-Politiker.

Bekanntlich war es in seinem Wahlkreis Calw/Freudenstadt Ende April auf den Weiden von Gernot Fröschle in Nonnenmiß zu einem solchen Angriff durch einen Wolf gekommen. Dem waren über 40 Schafe zum Opfer gefallen. Es sei eine gute Nachricht aus Brüssel, dass die Kommission die mögliche Entschädigungsquote nun auf bis zu 100 Prozent erhöht habe, so der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), ohne dass dies als unzulässige Beihilfe gilt. Bislang konnten Schafhaltern und Landwirten nur 80 Prozent der Vorsorgekosten erstattet werden.

"Das kostet uns täglich pro Herde eine halbe Stunde zusätzlich"

Jetzt dürfen die Anschaffung von wolfssicheren Zäunen und Herdenschutzhunden in voller Höhe ausgeglichen werden. Außerdem können solche Schäden zu 100 Prozent anerkannt werden, die durch einen Wolfsriss aufgetreten sind. Dies gelte auch für indirekte Schäden, beispielsweise, wenn gerissene Tiere beim Veterinär behandelt werden müssen oder den Weidetierhaltern Arbeitskosten für die Suche nach geflüchteten Tieren entstehen.

Der Vorstoß für die Neuregelung kam aus Berlin, machte Fuchtel deutlich. Die zuständigen Stellen der Bundesregierung und der Länder hätten bei der EU-Kommission in Brüssel eindringlich dafür geworben, dass den Schafhaltern die zusätzlichen Kosten, die auf die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland zurückzuführen sind, in voller Höhe erstattet werden dürfen.

"Ich finde den Einsatz unseres Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Fuchtel in dieser Sache wirklich vorbildlich", kommentierte Gernot Fröschle die gute Nachricht aus Berlin. Die Neuregelung durch die EU-Kommission helfe den Weidetierhaltern schon erheblich weiter, allerdings dürfe der zusätzliche Arbeitsaufwand durch das Aufstellen wolfssicherer Zäune nicht vergessen werden. "Das kostet uns täglich pro Herde mindestens eine halbe Stunde zusätzlich", betonte Fröschle, "deshalb wäre es angemessen, wenn wir auch diesen Aufwand erstattet bekämen."

Derartige Vorsorgekosten der Landwirte werden bislang von der Neuregelung seitens der EU-Kommission noch ausgenommen. "Der Bund drängt allerdings weiter darauf, dass die Weidetierhalter auch diese Kosten in voller Höhe bezahlt bekommen", gibt Fuchtel dem Schafhalter in seinem Wahlkreis Rückendeckung. Denn die Weideschäferei müsse weiterhin stattfinden können, so der CDU-Politiker aus dem Nordschwarzwald, der sich bei dem betroffenen Landwirt mehrmals persönlich vor Ort informiert hat. Fuchtel abschließend: "Und wir müssen unbedingt auch bezüglich der Entnahme von Wölfen, die bereits Weidezäune durchbrochen haben, weiterkommen."