Katharina Althaus war die erfolgreichste Deutsche: Dreimal Gold und einmal Bronze brachte sie aus Planica mit. Foto: dpa/Daniel Karmann

Die Bilanz der Weltmeisterschaft kann sich sehen lassen, für einige lief es aber auch nicht besonders rund.

Jedes Großereignis hat seine herausragenden Akteure – und die, die ein wenig im Schatten der anderen stehen. Auch die Schwarzwälder Athletinnen und Athleten bilden da keine Ausnahme. Besonders gut lief es für die Freudenstädterin Nathalie Armbruster, eher durchwachsen für den Baiersbronner Manuel Faißt.

Nathalie Armbruster

Das neue Gesicht der Nordischen Kombination bringt frischen Wind in die Sportart, die um ihre olympische Zukunft bangen muss. Am Ende schien der 17-Jährigen („Es ist einfach mega“), die zweimal Silber holte und der Dominatorin Gyda Westvold Hansen bis auf 11,5 Sekunden auf den Pelz gerückt ist, der Trubel um ihre Person selbst ein bisschen zu viel zu werden, und sie war froh, für die zweite WM-Hälfte zur Klassenfahrt nach Berlin aufbrechen zu dürfen.

Manuel Faißt

Der Pechvogel aus Schwarzwälder Sicht war Kombinierer Manuel Faißt. Weil Bundestrainer Hermann Weinbuch seinen Altstars Johannes Rydzek und Eric Frenzel zum Abschied eine WM-Medaille schenken wollte, wurde der Baiersbronner zum wiederholten Mal um Edelmetall im Team gebracht. Nach der von Weinbuchs verfehlter Taktik zu verantwortenden Nichtmedaille im olympischen Einzelrennen der nächste Nackenschlag für Faißt, der als Fünfter ein großartiges Rennen im Normalschanzenwettbewerb hatte, am Ende aber nach der Team-Enttäuschung von der Großschanze als 20. unter ferner liefen agierte.

Janosch Brugger

Der Schluchseer Langläufer, 2017 Junioren-Weltmeister, hat zusammen mit Bundestrainer Peter Schickenrieder lange kämpfen müssen, ehe es in der Staffel sensationell zu Bronze gereicht hat. „Jetzt sind wir nicht mehr nur die kleinen Langläufer in Deutschland, jetzt haben wir auch eine fucking Medaille“, konnte sich Brugger gar nicht genug freuen.

Stefan Horngacher

Der Halb-Schwarzwälder, der als Österreicher seit Langem in Titisee-Neustadt lebt, kam als Bundestrainer der Skispringer sorgenbeladen nach Slowenien, aber Andreas Wellinger (Silber) und Karl Geiger (Bronze) von der Normalschanze sowie das Mixed-Gold ließen die Sorgen schnell vergessen, auch wenn es von der Großschanze suboptimal lief. „Ich bin stolz auf die Jungs, die haben es super gemacht“, bilanzierte Horngacher.

Katharina Althaus

Die deutsche Königin der WM war an allen drei Goldmedaillen des deutschen Teams beteiligt. Dazu gab es noch Bronze von der Großschanze –Herz, was willst du mehr? Die Sympathieträgerin wurde für Teamkollegin Selina Freitag in Slowenien zur „Gold-Mami“.

Philipp Raimund

Der Youngster war der große Verlierer im Team der Skispringer. Zwar war es schon ein Erfolg für den 22-jährigen Göppinger, dass er als fünfter Mann mit zur WM durfte, ein Einsatz war ihm aber nicht vergönnt. Ein Trost: Auch Severin Freund kam bei seiner ersten WM in Sapporo 2007 nicht zu einem Einsatz, ehe er danach den Karriere-Turbo zündete.

Hermann Weinbuch

27 unglaubliche Jahre hat der dreifache Weltmeister an der Spitze der Nordischen Kombinier Deutschlands gestanden, sagenhafte Erfolge gefeiert und schon des Öfteren seinen Rücktritt angekündigt. Diesmal gilt’s. Seine Golf-Kumpel sind schon vorgewarnt: „Die trainieren den ganzen Winter. Ich habe denen immer gesagt: Ich muss halt übers Talent kommen. Aber jetzt kann ich auch ein wenig trainieren.“

Julian Schmid

„Dreimal Zweiter – das hätte ich vor der WM sofort unterschrieben“, sagt Julian Schmid. Einzig der norwegische Dominator Jarl Magnus Riiber stand einer anderen Medaillenfarbe im Weg. Wenn die Defizite auf der Schanze kleiner werden, kann Schmid auch den großen Norweger schlagen.

Katharina Hennig

Die Hoffnungsträgerin im Langlauf schrammte im Skiathlon knapp an den Medaillen vorbei und „verkackte“ den Skiwechsel bei ihrem siebten Platz über 30 Kilometer – dennoch steht sie weiterhin sinnbildlich für den Aufbruch im deutschen Langlauf. Staffelsilber leuchtet nicht nur für Peter Schlickenrieder in den schönsten Farben, der Langlauf-Bundestrainer geht auch gleich auf Angriff: „Wir werden irgendwann Norwegen schlagen.“